: Afghanen nach Saalschlacht verhaftet
Stuttgart (taz) - Zu handgreiflichen Szenen ist es am vergangenen Mittwoch abend im Stuttgarter DGB–Haus bei einer Vortragsveranstaltung der Gesellschaft für deutsch–sowjetische Freundschaft gekommen. Im Rahmen einer Besuchs– und Informationswoche der Gesellschaft sollte ein Moskauer Professor im Gewerkschaftshaus zu Fragen von Abrüstung und Sicherheit sprechen. Von den ca. 50 Besuchern des Vortrags waren 40 afghanische Staatsbürger. Sie wollten lieber über die Lage in ihrer Heimat diskutieren. Als die Auseinandersetzungen so hitzig wurden, daß Stühle und Aschenbecher flogen, nahm die Polizei die Hälfte der afghanischen Gruppe zur Identitätsfeststellung mit auf die Wache, fünf wurden vorläufig festgenommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft leitete Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz ein. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht aber nicht davon aus, daß die Angeschuldigten wegen des Vorfalls von der Ausländerbehörde ausgewiesen werden.
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