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Archiv-Artikel

„Achded Se uffs beese Mienespiel“

betr.: „Chance für Schavan. Emanzipation von den Kungelrunden“ von Ulrike Herrmann, taz vom 27. 10. 04

Ihre Einschätzung der „Teufelsaustreibung“ in Stuttgart finde ich himmlisch, aber – mit Verlaub – auch ein bisschen naiv. Die „kleine Kulturrevolution“, die Sie vom fernen Berlin her auszumachen glauben, findet hier im Schwabenländle ieberhaubd ned statt – schee wär’s.

Glauben Sie tatsächlich, dass Mitgliederbefragungen ein Zeichen von Basisdemokratie sind? Schauen Sie bloß, wie ÖÖÖÖttinger auf die Kandidatur seiner Rivalin reagiert hat. Wer hat das Sagen, das einfache Parteivolk, das man später zum Plakatkleben und Zettelverteilen braucht, oder die Kungelrunde, die offiziell Landtagsfraktion heißt? Glauben Sie tatsächlich, dass die „Hinterzimmerpolitik“ abgeschafft wird? Gut, man sollte sie in Stuttgart „Ratskellerpolitik“ nennen. Was hier gerade (mal wieder) passiert, nennt man im Stammland des Götz von Berlichingen „Volksverarschung“.

Also: Bassed Se bessr uff, was gschwätzd wird ond achded Se uffs beese Mienespiel – des send älles Luegebeidl, au di Raigschmeggde! An scheena Grueß aus Schduegerd MARLIES BEITZ