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Abwickeln –betr.: „Lokalkoloratur“, taz-Hamburg vom 10.2.98

Liebe Heike Haarhoff,

Du hast natürlich Recht: Als AlltagsradlerIn weiß mensch, daß Hamburgs Radwege Sch... sind. Doch darfst Du Dich fragen, warum sich an der schlechten Lage so wenig ändert: Es gibt eben nicht überall so konsequente RadlerInnen wie in der taz-Redaktion (den Fotografen überzeugen wir auch noch!).

Die meisten PolitikerInnen, PlanerInnen und TiefbauerInnen machen allenfalls am Sonntag eine postkaffeetrinkerische Radtour, auf der sie selbstredend nichts Problematisches feststellen können: Sie fahren langsam, haben keinen Termin einzuhalten, und auf den Straßen ist nicht viel los. So meinen sie, daß Radverkehr auch auf schlechten Radwegen „abgewickelt“werden kann. Daher halten diese Menschen die vom ADFC genannten Mängel für „Einzelfälle“oder „Teilaspekte“- selbst wenn wir sie zu Hunderten liefern.

Ob das wohl stimmt? Wer eignet sich zur Überprüfung besser als jene, die jeden Tag Fahrrad fahren, weil dies ihr Verkehrsmittel ist? Und ein paar tausend von diesen haben wir unseren Mängelfragebogen zugeschickt. Daß die taz hh das Ergebnis nicht überraschen kann, kann uns nicht überraschen. Die Zielgruppe der Aktion waren allerdings auch nicht ZeitungsmacherInnen, sondern jene, die Radverkehrsanlagen zu verantworten haben. Ulf Dietze, Vorsitzender

des ADFC Hamburg

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