: Abschied vom Werbekuchen
BERLIN taz ■ Über klassische Werbespots finanziertes Fernsehen könnte sich schon bald als Auslaufmodell entpuppen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie „Entwicklungsperspektiven des werbefinanzierten Fernsehens in Deutschland“ der Firma Mercer Management Consulting. Vor allem die Privatsender könnten kurzfristig nicht mit einer Erholung der Einnahmen im siechenden Werbegeschäft rechnen. Von den drei Milliarden Euro, die der Werbemarkt seit 2001 verloren habe, so Mercer, sei rund ein Drittel darauf zurückzuführen, dass sich die Werbetreibenden direkteren, individuelleren Werbeformen zuwenden. Eine weitere Milliarde Euro fehle nach dem dramatischen Zusammenbruch der New Economy, lediglich der Rest könne auf die aktuelle Konjunkturschwäche zurück geführt werden. Mittelfristig kommt es laut Mercer noch schlimmer: Eine neue Generation an Endgeräten erlaube mehr Kontrolle über den TV-Konsum und führe in erster Linie zum Überspringen bzw. Überbrücken der Werbepausen.