Abgeordnetenhauswahl: Junge-Reyer will es wissen
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer will auch in der nächsten Legislaturperiode im Amt bleiben. Sie denke gar nicht daran, aufzugeben, so die SPD-Frau.
Was die personelle Besetzung eines neuen Senats betrifft, schienen bei der Berliner SPD bislang nur zwei Personalien festzustehen: Wenn die SPD gewinnt und mit den Grünen, der Linken (oder auch der CDU) ein Bündnis schmiedet, bleibt Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister. Zweitens: Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer scheidet aus dem Amt aus. Begründung: das Alter. Die SPD-Politikerin wird zwei Wochen nach der Wahl 65 Jahre alt.
Nun aber scheint es, als ob der ebenso zahlreiche wie ehrgeizige SPD-Nachwuchs, der bereits auf die Nachfolge spekuliert, die Rechnung ohne die Senatorin gemacht hat. Am Rande der Jahrestagung der Interessengemeinschaft Friedrichstraße sagte Junge-Reyer der taz, dass sie auch in der nächsten Landesregierung Senatorin bleiben möchte. "Ich denke überhaupt nicht daran, das Amt aufzugeben", so Junge-Reyer.
Tatsächlich hatte sich die ehemalige Kreuzberger Sozialstadträtin, die 2004 von Wowereit zur Stadtentwicklungssenatorin befördert wurde, selbst nie zu ihrer weiteren Lebensplanung geäußert. Stattdessen hatten die Landesmedien über ihre Amtsmüdigkeit spekuliert - und Junge-Reyer ließ die Debatte laufen. Personaldebatten zur Unzeit hat kein Politiker gern.
Ob Junge-Reyer dem nächsten Senat angehört, hängt aber nicht nur vom Wahlerfolg der SPD ab. Letzten Endes bestimmt Klaus Wowereit, welcher Sozialdemokrat neben ihm am Kabinettstisch sitzt. Entscheidet sich Wowereit für eine Verjüngung des Senats, könnte sich etwa Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe Hoffnungen machen, der derzeit auf fast allen Kanälen präsent ist.
Setzt Wowereit dagegen auf Kontinuität, käme er um Junge-Reyer nicht herum. Dass das Alter dabei keine Rolle spielt, zeigt Innensenator Ehrhart Körting. Er ist sechs Jahre älter als seine Kollegin.
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