piwik no script img

Archiv-Artikel

AWO weiß, wo der Schuh drückt

Betr.: „Knackpunkt Psychologin“, taz bremen vom 20.02.2003

Unsere Angehörigen sind schwer behindert und/oder schwerst erkrankt. Wir haben uns entschlossen, sie in ihrem Lebensschicksal zu begleiten und die Pflege ganz oder teilweise zu übernehmen. Dabei stoßen wir emotional und körperlich an unsere Grenzen. Im Alltag fühlen wir uns häufig überfordert. In professionell geführten Beratungsgesprächen in der seit 14 Jahren bestehenden psycho-sozialen Beratungsstelle für pflegende Angehörige der AWO erhalten wir wertvolle Hilfen und Auswege aus unseren Situationen. Die Mitarbeiterinnen haben langjährige Erfahrung in der Arbeit mit pflegenden Angehörigen und wissen, worum es geht und wo uns der „Schuh“ drückt. Ein anderes Angebot, wo unsere Probleme gesehen werden, gibt es nicht. Voller Bestürzung haben wir nun erfahren, dass dieses einzige Angebot in Gefahr ist und ab April 2003 aus finanziellen Gründen eingestellt werden soll. Dagegen protestieren wir auf‘s Schärfste. Wir leisten wertvolle gesellschaftliche Arbeit und entlasten durch unser Engagement das Staatssäckel und die Krankenkassen. Wir brauchen aber auch Unterstützung. Wir fordern die Stadt Bremen und/oder entsprechende Träger auf, dieses Angebot fortzuführen.

Käte Röhling im Namen vieler pflegender Angehörige