AUSSTELLUNGEN : Heimaten und deren Befindlichkeiten
Heimat – dieser Begriff hat Konjunktur, und je globalisierter wir werden, desto variabler sind seine Definitionen. „Geschichte kann Heimat sein“, sagt Richard von Weizsäcker. „Heimat ist ein Gefühl“, singt Herbert Grönemeyer. In unserer krisengeschüttelten, zunehmend virtualisierten Welt beruhige die Zuflucht im Realen, schreibt die Journalistin Verena Schmitt-Roschmann in ihrem Heimat-Buch: „Schnell einen Schutzzaun ziehen um diesen kleinen heilen Ort, bevor er untergeht im Weltenwirrwarr.“
Was aber, wenn aus dem Schutzzaun eine Sperrzone wird? Das beantwortet Rüdiger Lubricht mit seiner Ausstellung „Heimat – Verstrahlte Lebensräume“ in der Handelskammer. Der Fotograf hat die Folgen der nuklearen Katastrophe von Tschernobyl in den Sperrzonen der Ukraine und Weißrusslands abgelichtet. Er fotografierte die verlassenen Siedlungen und Menschen, die in der Nähe des Reaktors arbeiten.
Für einen weiteren Blick auf den Begriff „Heimat“ lohnt sich bis Freitag der Weg nach Blumenthal. Dort porträtieren im Dokumentationszentrum 14 jugendliche Roma ihren Stadtteil und ihre Lebenswelt unter dem Stichwort „Zuhause“. Dem gegenübergestellt sind Stephan Dünnwalds Bilder abgeschobener Flüchtlinge, aufgenommen im Kosovo und in Montenegro.