ARCHIVEINSTURZ: VORWÜRFE GEGEN BAUFIRMEN UND KVB : Kölner Bürgermeister wettert gegen Firmen
KÖLN | Am Jahrestag des Stadtarchiv-Einsturzes hat der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) schwere Vorwürfe gegen die Baufirmen und die Kölner Verkehrsbetriebe erhoben. Wenige Wochen vor dem Einsturz des Archivs am 3. März 2009 sei in der U-Bahn-Baugrube nahe dem Gebäude ein erheblicher Wassereinbruch festgestellt worden. Die KVB als Bauherrin und -aufsicht habe die Baufirmen vergeblich zur Abhilfe aufgefordert. Hier hätte der technische Vorstand der KVB handeln müssen: „Wer in dieser Situation zur Tagesordnung übergeht, hat mein Vertrauen verloren“, sagte Roters bei einer Gedenkveranstaltung.
Neben der noch ungeklärten rechtlichen gebe es auch eine politisch-moralische Verantwortung. Das gesamte System der Bauaufsicht müsse auf den Prüfstand gestellt werden. Die in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Pfusch-Vorwürfe beim Bau der Kölner U-Bahn hätten das Vertrauen der Menschen weiter erschüttert. Die Ursache für den Archiv-Einsturz ist noch nicht geklärt, ein Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau gilt aber als sicher. (dpa)