ARCHÄOLOGIE : 3.000 Jahre alter Tempel in Israel entdeckt
TEL MOTZA | Israelische Archäologen haben nahe Jerusalem einen rund 3.000 Jahre alten Tempel und religiöse Figuren ausgegraben. Die Kultstätte sei bei Grabungen im Vorfeld von Autobahn-Bauarbeiten in dem Ort Tel Motza entdeckt worden, teilte die israelische Antikenverwaltung gestern mit.
Der Fund stamme aus der Zeit des antiken Königreichs Judäa und datiere auf das neunte bis zehnte Jahrhundert vor Christus, sagte Grabungsleiterin Anna Eirikh damnach. Aus dieser Zeit seien kaum religiöse Stätten bekannt, so die Expertin. Das antike Reich Judäa geht – so steht es in der Bibel – auf König David zurück. Es war ein eisenzeitliches Königtum in den Judäischen Bergen um Jerusalem. Genauere Daten und Informationen aus dieser Zeit sind allerdings nur wenig überliefert.
Die gefundenen Figuren seien mit Sicherheit zu religiösen Zwecken benutzt worden, sagte Eirikh. Die Juden der Region hätten offenbar noch lange an Ritualen aus präjudäischer Zeit festgehalten. Zu den Funden gehören Keramikscherben, kleine Tierfiguren und Überreste von Kelchen. (afp, taz)