AOK-Chefin gekündigt

Niedersächsische Vorstandsvorsitzende stolpert über Bonus-Affäre. Vizeverwaltungsratschef zurückgetreten

HANNOVER dpa ■ Die niedersächsische AOK-Vorstandsvorsitzende Christine Lüer muss ihren Posten wegen einer Affäre um umstrittene Sonderprämien räumen. Der Verwaltungsrat der Krankenkasse beschloss am Dienstag in Hannover, ihren Vertrag fristlos zu kündigen. Lüer war in die Kritik geraten, weil sie zwei Bonuszahlungen von 45.000 und 15.000 Euro erhalten hatte. Dies war nach Feststellung des Sozialministeriums unrechtmäßig. Ihr Anwalt sagte der dpa im Anschluss an die Entscheidung: „Dass wir rechtliche Mittel ergreifen werden, steht fest.“ Kurz vor der Sitzung war der Vizeverwaltungsratsvorsitzende Hans-Jürgen Steinau zurückgetreten. Er zog damit ebenso die Konsequenzen aus der Affäre wie der Vorsitzende Gerrit Wolter, der sein Amt in der vergangenen Woche niedergelegt hatte. Beide hatten mit Lüer die umstrittenen Bonuszahlungen vereinbart, ohne den Verwaltungsrat zu informieren.