AKTIVISTEN GEGEN ÖLBOHRUNGEN : Gazprom, raus aus der Arktis!
Mittwoch, mitten in Kreuzberg: Ein immerhin drei Meter hoher Minibohrturm, aufgeschüttete Eishaufen und Metallfässer, aus denen schwarze Farbe läuft. Vor dieser Szenerie haben Greenpeace-Aktivisten vor der deutschen Gazprom-Zentrale gegen die Pläne des Ölmultis demonstriert, in Kürze mit der Ölförderung in der Petschorasee in der Arktis zu beginnen. „Die Arktis ist so sensibel, dass die Industrie da nichts zu suchen hat“, sagte Kampagnenleiter Jörg Feddern. Unternehmen müsse deutlich gemacht werden, dass man früher oder später auf erneuerbare Energien setzen müsse.
Schätzungen von Experten zufolge befinden sich 90 Milliarden Barrel Öl in der Arktis. Gazprom, so Feddern, sei jedoch nicht fähig, im Falle eines Unfalls angemessen zu reagieren. „Von unseren russischen Kollegen haben wir erfahren, dass der Notfallplan 15 Schaufeln und 15 Eimer umfasst.“
Die Aktivisten sammeln nun Unterschriften für die Einrichtung eines Schutzgebietes rund um den Nordpol. Bisher gibt es 1,7 Millionen Unterschriften. Das Ziel sei, so Feddern, vier Millionen zu sammeln und die Forderung danach an die UNO weiterzuleiten. (ran)