AKTION: „FREE THE ARCTIC 30“ : Greenpeace-Schiff ankert in Mitte
Das Greenpeace-Schiff liegt mitten in Berlin vor Anker: Die „Beluga II“, 34 Meter lang, ein Regenbogen aufgemalt, hat am Dienstag zwischen Marschall- und Spreebrücke an der Friedrichstraße angedockt. Zwischen den beiden Masten haben AktivistInnen ein Transparent aufgehängt, auf dem Porträts der derzeit in Russland Inhaftierten 30 Greenpeace-Mitglieder zu sehen sind. „Free the Arctic 30“ steht auf dem Transparent: Man will auf die Situation der Gefangenen aufmerksam machen.
Eine kleine Ausstellung über ein anderes Schiff, die „Arctic Sunrise“, ist deshalb ab sofort im Bauch der „Beluga“ zu sehen: Es sind Fotos der Aktion vom September, bei der die 30 AktivistInnen in der Barentssee versucht hatten, eine Bohrplattform des russischen Staatskonzerns Gazprom zu besetzen – aus Protest gegen die Umweltrisiken der Ölforderung in der Arktis.
In Untersuchungshaft
Die „Arctic Sunrise“ war von Truppen des russischen Innenministeriums gestürmt worden. Die Besatzung befindet sich seitdem in Russland in Untersuchungshaft, das Schiff wurde beschlagnahmt. Die russische Staatsanwaltschaft wirft den Greenpeace-Mitgliedern „bandenmäßige Piraterie“ und „Rowdytum“ vor.
Am heutigen Mittwoch findet in Hamburg die erste mündliche Verhandlung des Falls vor dem Internationalen Seegerichtshof statt: Die Niederlande – Flaggenstaat der „Arctic Sunrise“ – hatte eine einstweilige Anordnung gegen die russischen Behörden beantragt. Greenpeace betont, bei dem Protest habe es sich um eine friedliche Aktion gehandelt. Die russische Seite hat bereits angekündigt, den Rechtsspruch zu ignorieren. PAVEL LOKSHIN
■ Die Ausstellung kann bis Ende Januar besichtigt werden