5 dinge, die wir gelernt haben:
1 Trump schafft Hoheitsrechte ab
Legal, illegal – Trump ist das alles scheißegal. Aber bei ihren Abschiebeplänen nimmt es die US-Regierung ganz genau: Die rechtskonservative Heritage Foundation will erreichen, dass die Einreisedokumente von Prince Harry, Sohn von König Charles, offengelegt werden. Wenn sich bestätigt, dass der bekennende Kokain-User über seinen Drogenkonsum gelogen hat, droht ihm die Ausweisung aus Kalifornien. Vielleicht ein Anlass für den Buckingham Palace, sich an die Bekämpfung von Fluchtursachen zu machen.
2 Catcontent ist bald steuerfrei
Von Ausweisung bedroht ist auch Kater Palmerston, ehemaliger Chef-Mäusejäger des britischen Außenministeriums. Während sein Umzug in die Steueroase Bermuda in den Medien als Karrieresprung an der Seite des neuen Gouverneurs verkauft wird, könnte seine Ausreise allerdings auch innenpolitische Gründe haben. Mit Larry, Kater in der 10 Downing Street, Residenz und Amtssitz des Premierministers, soll es immer wieder Konflikte gegeben haben. Oder will die neue Labour-Regierung mit der Umsiedlung einfach nur Katzensteuern sparen?
3 Australien sperrt Nazis weg
Abschieben oder doch lieber wegsperren? Australien hat bekanntermaßen Expertise in beiden Bereichen. Eine ganze Insel dient Down Under bereits als Abschiebegefängnis, bisher sind dort vorzugsweise Klimaflüchtlinge aus versinkenden Kulturen inhaftiert. Doch nun scheint Canberra ganz neue Zielgruppen im Blick zu haben: Künftig soll, wer den Hitlergruß zeigt, mit mindestens einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Das beschloss eine Mehrheit aus Linken und Konservativen im Parlament. Wenn das keine inspirierende Verquickung von rechten Knastträumen und linken Brandmaueridealen ist.
4 Merkel liest die taz
Auch konservative Politikerinnen halten manchmal Brandmauern hoch. Angela Merkel etwa hatte sich nach der gemeinsamen Abstimmung von Union und AfD im Bundestag eindeutig positioniert und ist dafür von der taz als „Oma gegen rechts“ gefeiert worden. Was sie wiederum mit ihrem Autogramm auf der besagten Ausgabe quittierte. Eine Brandmauer von der taz bis zu Merkel ist jedenfalls ganz schön dick.
5 Arie kommt von „Arisierung“
Einen Monat vor den Bürgerschaftswahlen in Hamburg schockt Bürgermeister Tschentscher mit einem kostspieligen Projekt: Eine neue Oper soll im Hafenviertel entstehen, etwa da, wo seit Langem eine Gedenkstätte für die Opfer des deutschen Kolonialismus gefordert wird. Hauptsponsor: ein Profiteur des NS-Regimes. Liebes Hamburg, wenn Du so viel Geld hast, investier es doch lieber in den Ausbau Deiner Brandmauer! (sny)
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