5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Es gibt keinen Bremer Bamf-Skandal
Von 1.200 „Asyl-Betrugsfällen“ in der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge war die Rede – ein Riesenskandal war das, der vor einem Jahr enthüllt wurde. Es wird nun immer deutlicher, dass es diesen Skandal wohl gar nicht gab. 50 fragwürdige Fälle sind übrig geblieben, die zudem vor Gericht angefochten werden. Die Quote fälschlich positiv beschiedener Asylanträge ist damit nicht höher als anderswo. Die Staatsanwaltschaft will bis zum Sommer entscheiden, ob sie Anklage gegen die Bremer Ex-Bamf-Chefin, andere frühere Mitarbeiter und involvierte Anwälte erhebt.
2 Gegen Malaria kann man impfen
Gegen die gefährliche Tropenkrankheit Malaria halfen bislang vor allem Moskitonetze und im Zweifel eine Medikamentenbehandlung. Wird es bald auch eine Impfung geben? In Malawi jedenfalls hat in dieser Woche die weltweit erste Impfkampagne gegen Malaria begonnen. Das Ziel der WHO: das Leben von Zehntausenden Kindern in Afrika zu retten. Im Rahmen des Pilotversuchs sollen auch in Ghana und Kenia bis 2022 insgesamt rund 360.000 Kleinkinder im Jahr geimpft werden. Immerhin 40 Prozent der Krankheitsfälle sollen mit der Impfung verhindert werden können. Vorausgesetzt, es gibt nicht zu viele Impfgegner.
3 Instagram ist ein Diskursmkedium
An Ostern trat Comedian Enissa Amani einen ziemlich großen und ziemlich seltsamen Online-Beef los, weil sie mit einer TV-Kritik unzufrieden war. Details können Sie in einer Reihe von Abhandlungen nachlesen. Interessant ist, dass Amani ihre Botschaften per Instagram in Umlauf brachte. Bisher war diese Plattform für schöne Bilder bekannt. Man kann sie aber auch für mehr oder weniger tiefgründige Texttafeln benutzen, die in einen gesellschaftlichen Diskurs Eingang finden.
4 Hipster sehen alle gleich aus
Vor einer Weile berichtete das Magazin MIT Technology Review über eine Studie zu einem „Hipster-Effekt“, wonach Antikonformisten am Ende immer gleich aussehen. Der Artikel wurde mit dem Foto eines typischen Hipster veröffentlicht. Erbost beschwerte sich ein Mann bei der Redaktion, warum er ohne Erlaubnis abgebildet werde. Es stellte sich heraus: War gar nicht er. Q. e. d.
5 Wenn es nicht regnet, ist es trocken
Deutschland steht ein neuer Dürresommer bevor! Diese Schlagzeile gab es in vielen Ausführungen in dieser Woche. Ein wichtiger Nachsatz fiel da oft hinten runter: Dann nämlich, wenn die Trockenheit der letzten Wochen anhält. Sebastian Erb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen