5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Kein Brexit für Zugvögel
Mit dem Brexit wollen sich die Briten vom Rest Europas abschotten. Grenzen werden gezogen, mental so hoch wie die Trump’sche Mauer. Da freut es einen, dass in London nun wenigstens dafür gesorgt wird, dass Zugvögel das Land unbeschadet verlassen können. Die Stadt liegt auf einer Zugvogelstrecke. Tausende der Tiere verenden aber vor allem nachts an den Glasfassaden der Hochhäuser. Das soll sich ändern. Lichter sollen automatisch gelöscht und die Scheiben so bearbeitet werden, dass die Vögel darin eine Barriere erkennen und nicht den Himmel.
2 Sie haben es nicht geschafft
CDU/CSU wollten bei der Abstimmung am 31. Januar im Europäischen Parlament verhindern, dass Parlamentarier eine Selbstverpflichtung gegen sexuelle Belästigungen unterzeichnen. Der Antrag kam trotzdem durch.
3 Auf lautlos gestellt
Der ADAC hat über 20 Millionen Mitglieder. Nach einer Erhebung von 2015 sind 35 Prozent der Mitglieder für ein Tempolimit, also etwa 7 Millionen. Von denen würde man jetzt gerne mal etwas hören: dass sie eine Petition für das Tempolimit starten etwa und dabei der Maxime des Autofahrerverbands „Freie Fahrt für freie Bürger“ widersprechen. Oder sie tun halt etwas anderes, um zu zeigen, dass für sie nicht gilt: „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.“
4 Eine Million Stimmen
In Bayern läuft seit Donnerstag ein Volksbegehren für den Schutz der Artenvielfalt. Fast eine Million in Bayern gemeldete Wahlberechtigte müssen sich in den nächsten zwei Wochen in den Rathäusern eintragen, damit über eine Gesetzesvorlage, in der etwa der Ausbau von Biolandwirtschaft und Blühwiesen und die Reduzierung von Pestiziden festgeschrieben werden, im Bayrischen Landtag entschieden wird. Lehnt der ab, gibt es eine Volksabstimmung. Er könne nur hoffen, dass viele Menschen den Arsch hochkriegen, meinte der Schauspieler Udo Wachtveitl dazu.
5 „Frost“ von Wolfdietrich Schnurre
Auf die Leser*innen der taz ist Verlass. Letzte Woche zitierten wir auf Seite 17 Bruchstücke eines Gedichts und hofften, dass Sie es ergänzen können. Es hat geklappt. Hier der vollständige Text: „Der Große Wagen ist umgekippt, / schief, / deichselabwärts, so hängt er / über der Kiefer am Waldrand. / Im Lichtschein der Lampe / sitzt der Dichter und schreibt, / glaubt, / daß ers heilen könne, das Leid. / Durch den Wald geht der Frierende, / die Axt unterm Mantel, ihm hilft / kein Dichter, kein Sternbild, / er friert.“Waltraud Schwab
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen