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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Franzosen kultivieren die Unfreundlichkeit

Dem Franzosen Guillaume Rey wurde von seinem Arbeitgeber, einem kanadischen Restaurant, gekündigt, weil er sich „aggressiv, unhöflich und respektlos“ benommen haben soll. Rey klagt nun. Die Kündigung stelle eine Diskriminierung seiner Kultur dar. Ihm sei wegen seiner „direkten, ehrlichen und professionellen Persönlichkeit“ gekündigt worden, die er während seiner Ausbildung in Frankreich entwickelt habe.

2 Cannes ist auch ­unfreundlich

Direkt und professionell hat das Filmfestival Cannes den Streamingdienst Netflix rausgeworfen. Der Leiter der Filmfestspiele erklärte, das Netflix-Geschäftsmodell widerspreche der Idee von Cannes. Schließlich verzichten Netflix-Produktionen aufs Kino und richten sich an Nutzer, die eine monatliche Flatrate zahlen. Ab sofort muss jeder Film, der in Cannes antreten möchte, in französischen Kinos starten. Wo kann Netflix gegen diesen Rausschmiss klagen?

3 Das Herz des deutschen Sports schlägt in Sachsen-Anhalt

Der FC Bayern München, gerne angeführt als erfolgreichster Sportverein überhaupt, hat 27-mal die deutsche Meisterschaft gewonnen, 18-mal den DFB-Pokal und zweimal die Champions League. Der Sportkeglerverein Rot-Weiß Zerbst (in Sachsen-Anhalt) war zwölfmal deutscher Meister, achtmal Weltpokalsieger und hat dreimal die Champions League gewonnen, dabei gibt es die erst seit 2010. Der Etat des SKV Zerbst liegt, so nebenbei, bei 160.000 Euro – dafür frühstückt Uli Hoeneß nicht einmal.

4 Ein Araber hütet ­israelische Nudeln

Weil es gläubigen Juden während des Pessachfestes, das dieses Wochenende beginnt, verboten ist, Lebensmittel mit gesäuertem Getreide zu besitzen, gibt es einen Trick. Dschaber Hussein, ein arabischer Hotelangestellter aus Jerusalem, kauft zum symbolischen Preis von 4.609 Euro alle pessach­nonkonformen Lebensmittel des Staates Israels und gibt sie nach zehn Tagen zurück. Hussein ist in dieser Zeit stolzer Besitzer von Broten, Keksen, Kuchen, Nudeln, Cornflakes, Bier und Whisky im Wert von 300 Millionen US-Dollar.

5 Der Osterhase gehört zu Deutschland

Eine schöne Tradition an Feiertagen ist es, sich bei Twitter aufzuregen. Die AfD hat gerade schlechte Laune, weil der Osterhase in einigen Supermärkten Traditionshase heißt. Islamisten bedrohen das Abendland und seine osterhäsische Tradition! Was dabei übersehen wurde: Traditionshase, Lachhase oder Schmunzelhase sind supermarkt­interne Warenbezeich­nungen. Philipp Daum

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