35 MILLIONEN EURO SCHULDEN : Arbeiterwohlfahrt meldet Insolvenz an
Auf der Berliner Arbeiterwohlfahrt (AWO) lasten Schulden in Höhe von 35 Millionen Euro. „Sie sind in absehbarer Zeit fällig“, sagte Jürgen Brockmeyer, der Geschäftsführer des Ida-Wolff- Geriatriezentrums der AWO in Neukölln, am Dienstag. Er leitet das Sanierungsteam der Arbeiterwohlfahrt, die am Montag einen Insolvenzantrag gestellt hatte. Für Bewohner und Klienten der AWO in Pflege und Jugendhilfe hat das nach Brockmeyers Worten keine Folgen. „Wir haben Normalbetrieb. Das Tagesgeschäft ist ja auch wirtschaftlich.“
Die Schulden beruhen demnach noch auf Baukosten für Pflegeeinrichtungen aus den 80er Jahren, darunter das Lore-Lipschitz-Haus in Lichtenrade mit 168 Plätzen. „Man hat in Berlin zu utopischen Preisen gebaut“, sagte Brockmeyer. 750 Pflegebeschäftigte hatten nach seinen Worten bereits in einem Sanierungstarifvertrag auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie 5 Prozent ihres Monatsgehalts verzichtet.
Schwierigkeiten haben den Angaben zufolge die Tochtergesellschaften AWO Ida-Wolff-Geriatriezentrum Neukölln und die AWO Seniorenwohnen. Insgesamt erwartet die Wohlfahrtsorganisation für dieses Jahr ein ausgeglichenes bis leicht negatives Ergebnis, wie Brockmeyer sagte. Teil des Sanierungsplans ist es, dass die AWO eine Reihe kleinerer Immobilien verkauft. (dpa)