: 14-Jähriger auf U-Bahnhof verprügelt
GEWALT Erneuter Überfall in U-Bahnhof. Senat will Konzept für mehr Sicherheit vorlegen
Die Gewaltserie in U-Bahnhöfen hält an. Ein 14-Jähriger wurde am Sonntagnachmittag an der Station Franz-Neumann-Platz im Stadtteil Reinickendorf von fünf Unbekannten attackiert, wie die Polizei mitteilte. Der Junge war unterwegs mit zwei Mädchen und einem Gleichaltrigen, als er von der Gruppe zunächst beleidigt und dann geschlagen sowie getreten wurde. Einer der Täter soll auch ein Messer in der Hand gehabt haben.
Bei dem Übergriff forderten die Angreifer laut Polizei von dem Jugendlichen die Herausgabe einer Sportjacke. Ihm gelang es, sich loszureißen und aus dem Bahnhof zu flüchten. In der Zwischenzeit hatten seine Begleiter die Polizei alarmiert. Die Täter flüchteten aber ohne Beute, bevor die Beamten eintrafen.
Der 14-Jährige kam mit einer Kopfplatzwunde und einer Handverletzung zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Seine Freunde blieben unverletzt. In Berlin war es in den vergangenen Monaten wiederholt zu brutalen Überfällen auf U-Bahnhöfen gekommen, auch wieder am Wochenende.
Der Senat will ein umfassendes Konzept für mehr Sicherheit vorlegen. „Wir brauchen mehr Präsenz auf den Bahnhöfen“, kündigte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in der Berliner Zeitung an. Höhere Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr will der Senatschef aber vermeiden. Das Konzept müsse bezahlbar bleiben, betonte der SPD-Politiker. Mehr Sicherheitsmaßnahmen sind nach den Worten Wowereits notwendig, weil die Hemmschwelle vor allem bei Jugendlichen offenbar gesunken ist. Statistisch sei die Zahl der Gewaltvorfälle zwar rückläufig. Subjektiv habe man aber den Eindruck, dass es brutaler werde. „Besonders furchtbar finde ich diese Sinnlosigkeit. Es geht ja oft nicht darum, eine Geldbörse oder eine Jacke zu klauen, sondern es geht um reine Lust an der Gewalt.“ (dapd)