12 Tage aus 50 Jahren :
■ 31. Oktober 1961: Das Anwerbeabkommen mit der Türkei wird unterzeichnet. Es tritt rückwirkend zum 1. September in Kraft. Zunächst ist eine Rotation vorgesehen; Familiennachzug ist ausgeschlossen. Beides wird später fallen gelassen.
■ 31. Dezember 1971: Rund 650.000 Türken leben in Deutschland. Erstmals haben die Türken die Italiener als größte ausländische Bevölkerungsgruppe überholt.
■ 23. November 1973: Die Bundesregierung verhängt einen Anwerbestopp für ausländische Arbeiter. Dennoch steigt durch den Familiennachzug die Zahl der Einwanderer.
■ September 1979: Memorandum des ersten Ausländerbeauftragten Heinz Kühn: Anerkennung der Einwanderung, rechtliche Gleichstellung der zweiten Generation, kommunales Wahlrecht, Einbürgerung hier geborener Kinder.
■ 5. Oktober 1980: In Reaktion auf den Militärputsch in der Türkei und die folgende Massenflucht wird eine Visumspflicht für Türken verhängt.
■ 17. Juni 1981: „Heidelberger Manifest“ von elf Professoren, die sich gegen eine eine „Überfremdung des deutschen Volkes“ wenden.
■ 1. Dezember 1983: „Gesetz zur Förderung der Rückkehrbereitschaft“: Einwanderer können sich ihre Beiträge in die Rentenkasse auszahlen lassen; Arbeitslose bekommen dazu 10.500 DM und 1.500 DM für jedes Familienmitglied.
■ 1. November 1991: Mit dem neuen Ausländerrecht wird erstmals ein Anspruch auf Einbürgerung gewährt.
■ 23. November 1992: Bei einem Anschlag von Neonazis auf das Haus einer türkischen Familie in Mölln sterben drei Menschen. Am 29. Mai 1993 kommen bei einem Anschlag in Solingen fünf Menschen ums Leben.
■ 1. Januar 2000: Rot-grünes Staatsangehörigkeitsrecht: Hier geborene Kinder können automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen, sollen sich aber mit 18 für einen Pass entscheiden. Die Einbürgerung Älterer wird u. a. durch Sprachtests erschwert.
■ 14. Juli 2006: Angela Merkel lädt zum ersten „Integrationsgipfel“; kurz darauf beruft Innenminister Wolfgang Schäuble die „Islamkonferenz“ ein.
■ 30. August 2010: Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ erscheint.