: 12. September: Giftgas durch Bremen
■ „Spiegel“ beruft sich auf internes Schreiben des hessischen Innenministers
Die Hinweise, daß die Munitionszüge mit amerikanischen Giftgas-granaten in der zweitenptemrwoche durch Bremen rollen werden, verdichten sich weiter. Nachdem der Bremer Grüne Martin Thomas am Freitag den 10. bis 14. September als voraussichtlichen Transporttermin bekanntgegeben hatte, gab jetzt das Hamburger Nachrichten-Magazion „Der Spiegel“ den 12. September als wahrscheinlichen Start-Termin im pfälzischen Zwischenlager Miesau an. Über Nordenham sollen die Granaten dann zum Johnston-Atoll im Pacific verschifft
und dort vernichtet werden. Offiziell ist der geplante Termin noch immer streng geheim. Sowohl die Bunderesgierung als auch Bremens Innensenator Pere Sakuth hüllen sich in Schweigen.
In seiner heutigen Ausgabe zitiert der Spiegel ein internes Schreiben des hessischen Innenministers. Danach stehen für die Munitionszüge insgesamt sieben Nächte und drei verschiedene Routen zur Verfügung.
Die „rote Route“ führt über Aschaffenburg, Marburg, Kassel, Herford und Bremen nach Nordenham. Die „blaue Route“
führt über Worms, Wiesbaden, Koblenz, Leverkusen, Münster und Osnabrück an die Küste, während die Alternativroute „grün“ durch die Eifel bis nach Köln nur im Notfall benutzt werden soll.
Jeder der sieben Transporte besteht nach Spiegel -Informationen aus zwei Giftgaszügen und einem hinterherfahrenden Begleitzug mit Soldaten der Bundeswehr und US-Armee, Polizei, Sanitätern und Berufsfeuerwehr. Der Abstand zwischen den Zügen werde etwa sechs Minuten betragen.
dpa/taz
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