piwik no script img

■ verboten

Guten Tag,

meine Damen und Herren!

Eine sehr interessante Persönlichkeit hat das „Big Brother“-Haus belebt. Doch schon interpretieren Menschen den Neuzugang der Fernseh-WG von RTL 2 als „Proll-Schlampe“ (BB-Internet-Page), als „dralle Blondine(Bild) mit der „üppigen Oberweite“ (ots).

Wird man Sabrina (32–34) mit dieser Reduzierung auf äußerliche Vorzüge gerecht? Erstens sind die Haare gefärbt. Zweitens sieht das eben immer aus „like a trashy show-off“ (The Guardian), wenn „a person of existent bosom“ ein extrem enges Etwas trägt. Vielleicht muss man ihre anderen Werte prüfen. Z. B. Prinzipien: Bei Vorgänger Zlatko hat sie sich nicht informiert („ich spreche mit Ausländern grundsätzlich nicht“). Z. B. Klugheit: Sie trinkt nicht – „höchstens Sekt aus dem Bauchnabel“. Aha: Feinen Humor hat sie auch.

Es stimmt, dass RTL 2 gemeinhin als Wichsvorlagen-Sender geschätzt wird. Vielleicht will man aber diesmal mehr: uns Intellektuelle mit der Proll-Satire versöhnen. Und genau zu diesem Zweck ist Sabrina auf Zlatkos Freund Jürgen angesetzt. Wenn dieser wunderbare Verdacht stimmt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden zusammen den „Zauberberg“, äh, analysieren.

verboten meldet sich wieder.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen