: … erklingen Lager-Kompositionen
Einige von ihnen haben bis zu ihrem Tod an eine positive Wendung geglaubt: „Musik als geistiger Widerstand – Komponisten in Konzentrationslagern und im Gulag“, so ist ein Konzert heute Abend in Lüneburg (20 Uhr, Rathaus, Fürstensaal) betitelt. Der 1963 im russischen Magadan geborene, seit 1992 in Deutschland lebende jüdische Pianist Jascha Nemtsov, dessen Vater selbst im Gulag umkam, wird einige Arbeiten solcher Komponisten spielen und erläutern. Neben Musik von Gideon Klein und Viktor Ullmann, die in Auschwitz ermordet wurden, hat er auch Stücke des polnischen Juden Mieczyslaw Weinberg im Programm. Dieser floh beim deutschen Einmarsch 1939 in die Sowjetunion, wo er 1953 unter dem Vorwurf, eine jüdische Republik auf der Krim zu propagieren, in Haft kam. Alexander Weprik wiederum zwang man geradezu zum Komponieren – für ein Laienorchester in dem Gulag, in dem er einsaß.