… die Stulle? : Dem Bullen munden (müssen)
Berliner Polizisten lernen ja so einiges im Rahmen ihrer Ausbildung. Schießen zum Beispiel oder Handschellenklickenlassen. Und seien wir ehrlich: Auch Kriminalistik, Strafrecht oder Fremdsprachen stehen auf dem Lehrplan der Polizeischulen. Nur Kochen lernen sie nicht. Was sich bald rächen wird. Aber der Reihe nach.
Springers B. Z. hatte die Story gestern exklusiv: „Nur olle Stullen für unsre Bullen“, titelte das Blatt, dem der Lokalpatriotismus dermaßen zu Kopf gestiegen ist, dass es seine gestrige Ausgabe „uff Berlinisch“ schrieb. Berlins „Bullen“ (B. Z.) also haben ein gastronomisches Problem, denn das Cateringunternehmen, das sie bislang bei Großeinsätzen verköstigte, hat gerade den Vertrag gekündigt.
Eine kulinarische Katastrophe bahnt sich an, wenn am 1. Mai tausende „Bullen“ (B. Z.) zwischen Kreuzberg und Köpenick unterwegs sein werden. Dort, so die Springerpostille, halten sie „an Großkampftagen wie dem 1. Mai den Kopf hin, um zu verhindern, dass Chaoten den Kiez regieren“. Das aber geht sinnvollerweise nur mit einer warmen Mahlzeit im Bauch und nicht auf der Grundlage von Wurststulle, Apfel, Schokoriegel und Fruchtjoghurt. Die sind angeblich in den „Kaltverpflegungsbeuteln“ enthalten, mit denen die Polizeiführung ihre „Bullen“ (B. Z.) auszurüsten plant.
Die einzige Alternative, so ist zu erfahren, stellt tiefgekühltes Convenience-Food dar, das im Ofen einer nahe gelegenen Wache auf Verzehrtemperatur gebracht wird. Und spätestens hier machen sich die fehlenden Kochkenntnisse bemerkbar: „Das Zeug ist widerlich. Entweder total ölig, angebrannt oder gar nicht erst gar“, zitiert die B. Z. einen „Bullen“.
Was den behelmten Einsatzkräften sicherlich besser schmecken dürfte, kennen die Älteren noch aus einem legendären Seyfried-Cartoon: Bulletten in Köpenick, Freakadellen in Kreuzberg. Guten Hunger! CLP Foto: reuters