… WAS MACHT EIGENTLICH ... Halloween? : Aggressiv
Wie finden Sie das? In Lichtenberg vermöbeln vier Kinder einen 12-Jährigen und nehmen ihm gesammelte Süßigkeiten ab. In Tegel schießt ein 15-Jähriger aus einer Gruppe heraus mit einer „Soft-Air-Waffe“ auf einen 11-Jährigen. In Wedding fordern vier Maskierte Süßes von einer 75-Jährigen – oder eine „Spende“ von 1 Euro. Als sie sich weigert, schlagen ihr die Jugendlichen ins Gesicht und versuchen, ihr die Handtasche zu rauben.
Das sind nur drei der Vorfälle, die die Polizei an Halloween registrierte. Man muss sich nicht mit den kirchlichen Bedenkenträgern à la Huber und Sterzinsky gemein machen, um Zweifel am Sinn des Fratzenfestes zu bekommen. Es geht auch gar nicht um die von den Bischöfen bejammerte „Unchristlichkeit“ von Halloween – eine Klage, die auch aus der Frustration darüber herrührt, dass das Gespensterbrimborium populärer ist als Reformationstag und Allerheiligen zusammen. Unheimlich an Halloween, dessen sympathischer Kern darin besteht, sich über irreale Ängste lustig zu machen, ist etwas anderes: Offenbar setzt das harmlose „Trick or Treat“-Spiel in seiner Berliner Vulgärvariante jede Menge Aggressionen frei. Jugendliche, dem Bonbon-Bettel-Alter längst entwachsen, fühlen sich legitimiert, mal richtig die Sau rauszulassen. Opfer sind Passanten, unspendable Nachbarn – oder Kinder, die ihre Tüten schon gefüllt haben.
Einen haben wir noch: Am frühen Dienstagabend sind fünf Jungen im Alter von 11 und 12 Jahren in Heiligensee unterwegs, um Süßes zu sammeln. Weil sie in einem Mehrfamilienhaus nichts bekommen, sprühen sie ein Hakenkreuz und „Hitler“ an die Wand. Gruselig, oder? CLP
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