… Sabine Lisicki?: Grinsend abschalten

Breiter und breiter wurde das Grinsen von Sabine Lisicki in den vergangenen zwei Wochen. In unzähligen Fernsehsendungen wurde sie zugeschaltet, stets einen Knopf im Ohr, ein Mikro in der Hand und – fröhlich.

Lisicki war gelungen, womit niemand gerechnet hatte. Bei der 125. Auflage der altehrwürdigen All England Championships, besser bekannt als Wimbledon, schlug sie sich im Einzel bis ins Halbfinale, im Doppel erreichte sie gar das Finale. Obwohl sie ohne Titel abreiste, konnte sie das Turnier als Erfolg verbuchen – noch vor einem Jahr schien die Karriere der heute 21-Jährigen nach einer schweren Sprunggelenksverletzung in Gefahr.

Nach den aufregenden Wochen in London landete Lisicki am Montag in Berlin, wohin sie 2003 mit ihren Eltern gezogen war. Breit und zufrieden grinste sie in die Kameras der Fotografen und der rund 30 Fans. Schon in ein paar Tagen geht es weiter in die USA. Bis dahin freue sie sich, ein paar Tage abschalten zu können, die Fashion Week zu besuchen und den Tennisschläger in der Ecke zu lassen, denn momentan sei ihr „Akku leer“.

Mal sehen, was ihr Trainer dazu sagt. In ihrer Wahlheimat Florida wird die 21-Jährige von Nick Bollettieri betreut. Der hat in den vergangenen Dekaden ein Who’s who an die Tennis-Weltspitze gescheucht, darunter André Agassi und Maria Scharapowa. Für zimperliche Methoden ist der frühere US-Marine allerdings nicht bekannt: In seiner Tennisschule müssen selbst die Kleinsten um 7 Uhr zum Krafttraining antreten. Es folgen Physiotherapie, Tennis- und mentales Training, bevor es weitere drei Stunden auf den Court geht. Schön, wenn einem dabei das Lachen nicht vergeht. tla