… HEINZ BUSCHKOWSKY? : Clubs eröffnen
Clubbetreiber haben es derzeit nicht leicht. Reihenweise müssen sie ihre Läden dichtmachen, weil die Anwohner ihre Ruhe haben wollen. In Neukölln werden nun neue Wege beschritten, bürokratische geradezu: Hier nimmt man es als guter Clubchef schon mal in Kauf, dass Heinz Buschkowsky (SPD) kommt, wenn ein neuer Technotempel das Licht der Welt erblickt – namentlich das „Cube“ heute Abend. Dass Bürgermeister bei Cluberöffnungen vorbeischauen, kennt man sonst zwar eher vom Dorf. Die Betreiber des „Cube“ jedoch wollten Buschkowsky offenbar dabeihaben: Mit dem Bezirk wurde schon der Business-Plan gemeinsam entwickelt.
Während sich eine fruchtbare Kooperation zwischen Staatsmacht und Clubbesitzern zuletzt darauf beschränkte, die Polizei am Räumen zu hindern, herrscht in Neukölln nun heile Welt: Auf 3.500 Quadratmetern hat sich das „Cube“ in der ehemaligen Kindl-Brauerei niedergelassen, 2.400 Gäste haben Platz. Damit finden wohl alle Heimatlosen von Knaack, Klub der Republik und Co Unterschlupf. Es ist vorgesorgt: Die Wände des „Cube“ sind teilweise drei Meter dick, Fenster gibt es kaum – und wenn doch, sind es Schallschutzfenster, ganz nach Vorschrift.
Trotz des Bürgermeister-Segens musste die Pre-Opening-Party allerdings letztes Wochenende kurzfristig abgesagt werden – die Genehmigungen ließen auf sich warten. Bürokratie, ick hab dir wieder, lass ich mir auch in Neukölln nieder! Ein bisschen Illegalität hätte hier doch Abhilfe geschaffen.
Heinz Buschkowsky werden diese Querelen egal sein, wenn er heute Abend das Tanzbein schwingt, schließlich sind die schönen Bilder wichtig. Insofern: besser nur das Flatterband durchschneiden und in die Kameras lächeln – ganz in Dorfmanier. KWB Foto: dapd