… DAS KONNOPKE’S? : Sich reich wursteln
Die Currywurst an und für sich ist eine ziemlich wabbelige Sache, süßsauer und kein bisschen gesund. Trotzdem wird sie vom Stadtvolk gern verzehrt, vor allem, wenn sie bei „Konnopke’s“ aus dem Fett gezogen wurde. Ob’s schmeckt oder nicht – die Bude auf der Schönhauser Ecke Danziger dient dem bionadigen Publikum zum Beweis, dass der Prenzlauer Berg irgendwie doch noch ein Arbeiterviertel ist.
Zuletzt gab es freilich böses Blut um den Imbiss unterm Hochbahnviadukt. Weil Letzteres saniert und die Kreuzung umgebaut wird, schlug Pankows Ordnungsstadrat Jens Holger Kirchner (Grüne) der Konnopke-Chefin Waltraud Ziervogel einen 30-Meter-Umzug vor, schon weil die Fußgängerströme künftig anders verlaufen. Außerdem müsste die Wurstbraterei aufwändig gegen herabrieselnden, toxischen Farbstaub geschützt werden. Kommt nicht in die Friteuse, meinte Ziervogel – und stellte sich monatelang quer.
Jetzt verkündet der Stadtrat eine frohe Botschaft: Frau Ziervogels Anwälte haben ein neues Angebot gemacht. Umziehen geht in Ordnung, für eine kleine Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro. Über Geld will der Stadrat derzeit nichts sagen – nur dass in den kommenden Wochen verhandelt wird. Und: „Der Kultkiosk muss bleiben“. Alles in brauner Butter also. CLP Foto: Archiv