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11. - 19. Oktober 2025
Istanbul
mit Nihat Gencosman und Jürgen Gottschlich (taz-Korrespondent Türkei)
Nach Jahren des Ausnahmezustandes und den folgenden Corona-Epidemie-Jahren ist Istanbul nun zurück auf der politischen und kulturellen Landkarte Europas. Touristen aus aller Welt drängen sich wieder vor den Hauptsehenswürdigkeiten, darüber hinaus ist Istanbul zu einem der wichtigsten Fluchtpunkte vor dem russischen Krieg in der Ukraine geworden.
Programm
Als größte und wichtigste Stadt der Türkei ist Istanbul der kulturelle und politische Puls des Landes. Hier werden die Trends für die Zukunft gesetzt. Wir wollen mit ihnen gemeinsam erkunden, welche Perspektiven die Zivilgesellschaft für die aktuelle Entwicklung der Türkei sieht. Nach dem Wahlsieg der Oppositionskräfte bei der Kommunalwahl im März 2024 gibt es wieder Hoffnung auf eine politische Veränderung. Welche Chancen hat der ökologische Umbau, wie sieht die Zukunft von Kurden und Armenier aus, was passiert mit den politischen Gefangenen und der Meinungsfreiheit im Land?

Wir werden VertreterInnen der Zivilgesellschaft treffen, die uns darüber Auskunft geben und mit uns über die Zukunft Istanbuls und der Türkei sprechen.
Wir werden uns aber auch mit der Geschichte und der Faszination dieser 3000 Jahre alten Metropole auf zwei Kontinenten befassen. Wir zeigen ihnen die architektonischen und kunsthistorischen Perlen des byzantinischen und osmanischen Reiches und den Alltag einer 16 Millionen – Metropole an der Schnittstelle zwischen Europa und dem Nahen Osten.
Von den 16 Millionen Einwohnern sind fast zwei Millionen Menschen Ausländer. Gerade in letzter Zeit sind etliche aus den Kriegsgebieten in der Ukraine und aus Russland dazu gekommen. Anfang 2025 ist aber nach wie vor die größte Gruppe aus Syrien (fast 1 Million Flüchtlinge), von denen rund die Hälfte ohne Registrierung in Istanbul lebt. Allerdings werden vermutlich viele von ihnen in den nächsten Monaten nach Syrien zurückkehren – freiwillig oder gezwungenermaßen.
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In der Stadt finden sich religiöse und säkulare Viertel die kaum noch etwas miteinander zu tun haben, dazu armenische, griechische und jüdische Minderheiten, die um ihr Überleben kämpfen.
Ganz im Wortsinne gilt das auch für Millionen Menschen, die angesichts der hohen Inflation jeden Tag schauen müssen, wie sie das Essen auf den Tisch bekommen. Istanbul ist auch die Stadt der Gegensätze zwischen sehr reichen und sehr viel sehr armen Menschen, die alle versuchen, miteinander klar zu kommen.
In der Stadt werden die Trends für die gesamte Türkei gesetzt und auch viele in Deutschland lebende Türken schauen deshalb mit Spannung nach Istanbul. Es wird Zeit, die Stadt wieder zu besuchen.
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Reiseleitung: Nihat Gencosman
Jahrgang 1953, ist lizensierter Reiseleiter für die Türkei und Touristik Veranstalter; seit 2014 begleitet er taz-Reisegruppen in Istanbul. Er besuchte ein deutschsprachiges Gymnasium in Istanbul und studierte Tourismus. Seitdem arbeitet er im Tourismus sowie ab und zu als Stringer und Dolmetscher für deutsche Medien (WDR, BR, Spiegel, Stern, Merian).
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in Kooperation mit taz-Korrespondent Jürgen Gottschlich
Jürgen Gottschlich ist seit Beginn 1979 Journalist der taz, seit 1998 lebt er in Istanbul und berichtet über die Türkei und angrenzende Regionen.
Er ist auch Autor mehrerer Bücher, zuletzt 2015 "Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier" (Links-Verlag, Berlin) und 2021 „Die Schatzjäger des Kaisers – Deutsche Archäologen auf Beutezug im Orient“ (Links-Verlag, Berlin - gemeinsam mit Dilek Zaptcioglu)
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