Für Reinhard Jirgl ist die am leichtesten zu machende Erfahrung die des Scheiterns. In „Die atlantische Mauer“ lässt er wieder einmalkeine Nachsicht mit seinen Figuren erkennen. Ein höhnisch-kalter Wind durchweht alles, was Liebe, Glück oder Geborgenheit sein könntevon PETER WALTHER
Sand oder Öl im Getriebe – hat sich Günter Eich in der Nazi-Zeit der Propaganda gebeugt? Seine frühen Rundfunkjahre geben bis heute Anlass zu Debatten in der Literaturwissenschaft. Ein neues Buch belegt jedoch : Eichs Hörfunkarbeit taugt nicht zur Polemik ■ Von Peter Walther
Christa Wolf und Irmtraud Morgner waren auch im Westen anerkannte Schriftstellerinnen. Ines Geipel stellt in einem Buch vier Autorinnen vor, deren Literatur zu DDR-Zeiten keine Chance hatte ■ Von Peter Walther
Zum Dichter der DDR-Nationalhymne und durch ihn hindurch. Jens-Fietje Dwars hat eine voluminöse Biographie über Johannes R. Becher geschrieben. Statt Neugier hat eine Portion Trotz das Bild vom Vielschreiber und Morphiumspritzer Becher geformt ■ Von Peter Walther
Annett Gröschner hat in ihrem Buch „Jeder hat sein Stück Berlin gekriegt“ die Lebensgeschichten von Senioren in Prenzlauer Berg aufgezeichnet ■ Von Peter Walther
■ Stefan Heym erzählt in seinem Roman über Joseph Gottfried Pargfrieder aus der k. u. k. Zeit: Von einem, der reich und berühmt werden wollte und dafür einen Heldenberg eingerichtet hat
Vorerst keine mehrstündigen Torturen mehr? Tatsächlich – nach sieben Jahren stellen Orplid & Co. ihre internationalen Lesungen leider ein: Eine Bilanz ■ von Peter Walther
■ Der „Spiegel“ enthüllte ein Erzähltabu der deutschen Gegenwartsliteratur: den Luftkrieg. Doch wer denkt an die Zerstörung des Telefonnetzes? Plädoyer für eine literarische Debatte
Ist über das Leben spätdadaistischer Gartenzwerge wirklich schon alles gesagt? Zwei neue Bücher zeichnen ein differenziertes Bild von der Literaturszene am Prenzlauer Berg. Was vom Berge übrigblieb: Wer weiterschreibt, lebt ohne Szenezugehörigkeit besser ■ Von Peter Walther
Ein schreibender Untoter auf dem Todesstreifen, apokalyptische Visionen und eine Sturzfahrt durch alle neun Kreise der Hölle: Reinhard Jirgl läßt in seinem Roman „Hundsnächte“ nichts Schreckliches aus und läutet die Totenglocken für die Spaßgesellschaft ■ Von Peter Walther
■ Er floh in Frauenkleidern vor den Nazis, baute die DDR-Polizei auf und wurde verschleppt. Freya Klier über „Das kurze Leben des Robert Bialek“ (23 Uhr, ARD)