Der ehemalige ruandische Bürgermeister wird nur noch wegen eines Massakers während des Völkermordes belangt, nicht mehr wegen dreien. Für eine Verurteilung reicht das.
Zwei Überlebende des Massakers an über 1000 Tutsi in Kiziguro am 11. April 1994 sagen in Frankfurt aus: Der Angeklagte war's. Sie haben ihn gesehen und gehört.
Das Gericht nähert sich seit langem wieder den Anklagepunkten. Ein Landwirt berichtet über den Angriff auf die Kirche von Kiziguro und das Auftreten von Onesphore Rwabukombe.
Eduard G. sitzt in Ruanda im Gefägnis. Wegen Völkermord wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. In dem Prozess in Frankfurt wird er per Video vernommen.
Zur Prozess-Wiederaufnahme nach der Sommerpause kündigt der Richter an, den vom UNO-Tribunal wegen Völkermords verurteilten Jean-Baptiste Gatete vorladen zu wollen.
"Sag den Weißen, dass ich Hunger habe!" Einige skurile und sich widersprechende Aussagen - mehr hat die Videovernehmung im Ruanda-Prozess nicht ergeben.
Die erste Vernehmung eines in Ruanda inhaftierten Zeugen durch das OLG Frankfurt per Video ist gescheitert: Erst an der ruandischen, dann an der deutschen Technik.
"Arbeitet! Arbeitet!" So feuerte der Hutu-Bürgermeister seine Milizen vor der Kirche an, erinnert sich die Zeugin. Dann töteten sie über eintausend Tutsi.
Erstmals haben im Völkermord-Prozess in Frankfurt Zeugen aus Ruanda ausgesagt. Sie sind die ersten, die den Ex-Bürgermeister Rwabukombe direkt belasten.