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16.02.2023 , 17:17 Uhr
"Beide hatten ihr Verbrechen im männlichen Körper begangen und waren gemäß des neuen Selbstbestimmungsgesetzes zunächst Strafanstalten für Frauen zugewiesen worden."
Das ist falsch. Das neue Gesetz war zu keinem Zeitpunkt in Kraft, bevor Westminster vom (übrigens zuvor noch nie verwendeten) Veto Gebrauch machte. In Schottland gibt es schon seit 2014 eine Richtlinie, wonach es in jedem Fall einzeln geprüft wird, in welches Gefängnis trans Menschen kommen. Das Gender Recognition Certificate, um das es beim neuen Gesetzesentwurf ging, würde daran nichts ändern.
zum Beitrag01.04.2022 , 14:56 Uhr
Das ist so nicht ganz richtig. Bevor Lia Thomas mit der Transition anfing, war sie bei den Männern vorne mit dabei und war ein großes Nachwuchstalent. Durch die Hormontherapie verlor sie dann viel Muskelmasse, was sich natürlich auf ihre Wettkampfleistungen auswirkte.
Bei den Frauen ist sie im übrigen keineswegs so dominant, wie manche das darstellen. Das wird auch im Artikel erwähnt - sie gewann ein Rennen, in anderen wurde sie fünfte oder achte.
zum Beitrag05.11.2021 , 12:34 Uhr
Natürlich ist sie das; das habe ich in meinem letzten Absatz ja auch erwähnt. Aber die biologische Realität verändert sich auch mit der medizinischen Transition (etwa haben trans Frauen, die sich Hormontherapie unterziehen, durchschnittlich ein deutlich höheres Brustkrebsrisiko als cis Männer).
Außerdem ist die Psyche ebenso real und ordnet sich eben nicht unbedingt der Biologie unter, wie Feddersen und Stock das anscheinend suggerieren. Das trans sein hat bei mir nicht aufgehört, auch wenn ich noch so oft an meine testosteronbedingte biologische Realität erinnert wurde.
Die medizinische Transition dient dazu, die Biologie, so gut es geht, mit der Selbstwahrnehmung in Einklang zu bringen (der Versuch eines umgekehrten Vorgangs ist nicht zielführend, sondern traumatisiert den Patienten nur - Stichwort Conversion Therapy).
Wenn sich Kathleen Stock auf "biologische Realität" beruft, um die Identitäten von trans Menschen in Frage zu stellen, ist das also extrem reduktionistisch und verkennt die tatsächlichen Umstände des trans Daseins.
zum Beitrag03.11.2021 , 20:58 Uhr
Es ist unverantwortlich, den kulturellen Kontext dieses Vorfalls unerwähnt zu lassen.
In Großbritannien vergeht seit Jahren kaum ein Tag ohne einen neuen Artikel in einer der großen Zeitungen, der gegen trans Menschen hetzt. Ihnen die Authentizität ihrer Identität abzusprechen, wie Kathleen Stock es tut, ist dabei noch vergleichsweise harmlos. Selbst die öffentlich-rechtliche BBC hat letzte Woche einen Artikel veröffentlicht, in dem anhand von Quellen, die alles andere als neutral sind, trans Frauen unter Generalverdacht gestellt werden, lesbische cis Frauen zum Sex nötigen zu wollen.
Die britische Medienlandschaft schlägt sich dabei auf die Seite der transfeindlichen Aktivisten, die nicht nur gegen jegliche Gesetzesvorschläge protestieren, die trans Menschen das Leben etwas erleichtern sollen, sondern auch bestehende Gesetze untergraben wollen. Diese Aktivisten verwenden Begriffe wie "biological sex" und "biological men" als Dogwhistles, also verschleierte Sprache, die für Uneingeweihte recht normal und unanfechtbar klingen mag, aber Menschen, die sich mit dem Thema näher befasst haben, signalisiert, auf welcher Seite sie stehen.
Genau so hat es auch Kathleen Stock gemacht. Ihre Ansicht, die von jenen Aktivisten weithin geteilt wird, ist es, dass trans Frauen in Wirklichkeit weiterhin Männer sind und deshalb per definitionem nicht lesbisch sein können; die Berufung auf "biologische Realität" ist ein rhetorischer Trick, um den Anschein zu erwecken, als handle es sich bei dieser Meinung um unanfechtbare Realität. Jan Feddersen hat diesen Trick offenbar nicht durchschaut, da er Stocks Ansicht unkritisch widergibt und sie als tapfere Widerstandskämpferin feiert.
Als trans Frau bin ich mir meiner biologischen Umstände durchaus bewusst. Aber wenn man davon ausgeht, dass sich die Identität der Biologie unterordnen muss, dann könnte man logisch schlussfolgern, dass trans sein eine Wahnvorstellung ohne Realitätsbezug ist. Entspricht das Jan Feddersens Ansicht?
zum Beitrag03.08.2021 , 19:38 Uhr
Die Familien werden also nicht sofort auf die Straße geworfen, sondern "nur" zwangsenteignet und um Schutzgeld in Form von Miete erpresst. Das als Kompromiss zu bezeichnen, ist schon eine interessante Entscheidung.
Laut einem Reporter vor Ort wurde das Verfahren übrigens auf hebräisch geführt, ohne einen neutralen Dolmetscher für die betroffenen Palästinenser.
zum Beitrag