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16.01.2021 , 22:47 Uhr
Ich lebe zum Teil in Schweden, etwa 3-4 Monate im Jahr, bin auch jetzt gerade hier und werde, so wie es aktuell aussieht, bis zum Frühjahr von hier bleiben und per Zoom arbeiten.
Schweden hat am Anfang der Pandemie alte Menschen gar nicht geschützt. Ärzte und Pflegekräfte die das tun wollten (Beispiel Schutzausrüstung, Masken und Tests) wurden durch offizielle Stellen nicht unterstützt oder mitunter behindert.
Genau das ist dann relativ schnell geändert worden. Heute gibt es hier flächendeckende Schutzangebote für alte Menschen: spezielle Einkaufzeiten, Einkäufe können geliefert werden (auch eine Bestellung per Telefon ist möglich, da viele alte Menschen nicht online sind), subventionierte Taxis statt ÖPNV, spezielle Sprechstunden bei Behörden und Ärzten und noch einiges mehr.
In Deutschland ist in dieser Richtung NICHTS passiert. Eine Stadt wie Tübingen, die den Schutz der Risikogruppen versucht und dann trotzdem Coronaausbrüche in der Altenpflege verzeichnet, erntet medial nur Häme.
Außerdem wurde in Schweden nicht in der Weise medial und politisch emotionalisiert und Angst erzeugt, wie in Deutschland. Dass Angst kein guter Ratgeber ist und nicht zwingend zu Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme führt, sondern eher Irrationalität, blinden Gehorsam oder Draufgängertum wahrscheinlicher werden lässt, ist eine Binsenweisheit und aktuell überall in Deutschland sichtbar.
Dass das, wie so oft bemüht, mit der geringeren Bevölkerungsdichte und der schwedischen Mentalität zu tun hat, halte ich für falsch.
Als letzten Punkt kann man vielleicht auch die Anzahl an Intensivbetten sehen. Das sind unverändert etwas über 6000, von denen in der Pandemie auch keine geschlossen wurden. Im Verhältnis wäre das so, als würden in Deutschland knapp 50000 Intensivplätze zur Verfügung stehen. Anders als in Deutschland, wo gleich selbst in der Pandemie mehrer Tausend Imtesivplätze dicht gemacht wurden.
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