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06.12.2020 , 22:36 Uhr
So etwas kann ich leider Gottes nicht unkommentiert lassen. Der größte Teil dieses Artikels lässt sich wie Propaganda gegen uns Winzer lesen. Wir spritzen nicht aus Spaß und weil wir zu viel Geld und Zeit hätten, sondern um Pero und Oidium vorbeugen zu können. Und da ist ökologischer Weinbau sehr viel komplizierter und traurigerweise umweltschädlicher als der nlnventionelle. Das liegt daran, dass Ökowinzer fast ausschließlich Kupfer, Schwefel (nutzen auch konventionelle) und Vitisan ("Backpulver") spritzen. Diese Mittel wirken alle nur auf der Blattoberfläche und lassen sich dadurch sehr schnell abwaschen oder verdampfen auch schnell. Deswegen müssen Ökowinzer sehr viel häufiger Spritzen als wir konventionellen (wir spritzen 7-max.10 mal in der Saison und die meisten Ökowinzer die ich kenne spritzen 9-12 mal (Ausnahme 2016: bis 14 mal)).
Auch stimmt es nicht, dass wir bis einen Tag vor der Ernte so viel spritzen dürfen wie wir wollen. Zum einen gibt es Aufwandmengen, die in der Anleitung des Mittels niedergeschrieben sind und die man nicht überschreiten sollte, da manche Mittel in Überdosis dem Weinberg schädigen (z.B. Vitisan). Auch gibt es Wartezeiten die man vor der Ernte bei der letzten Spritzung beachten MUSS, sodass die PSM-Rückstandshöchstgehalte eingehalten werden können. Diese werden auch nach der Abfüllung für eine AP-Probe im Labor untersucht und bei nicht einhalten ist der Wein nicht verkehrsfähig, weswegen auch diese Wartezeiten gerne eingehalten werden.
Eines muss ich aber auch zugeben: Ich bin auch der Meinung, dass wir nicht so wie jetzt weiter machen können, Ökoweinbau ist dabei aber NICHT die Lösung, sondern etwas wie der Integrierte Anbau. Bei diesesem werden die Vorteile beider Anbausysteme kombiniert. Und ich bin auch für den Anbau von PIWIS, wobei ich auf Sorten wie Regent oder Phoenix verzichten würde, da diese zu früh Reif werden!
Ich hoffe, dass dies auch jemand liest und das komplett, da mir Weinbau und Wein sehr am Herzen liegt!!
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