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02.12.2020 , 11:38 Uhr
Jetzt wird - angesichts der bevorstehenden Abschaltung einiger Kohlekraftwerke - erwartungsgemäß das große "Frohlocken" in der Klimabewegung beginnen. Aus meiner Sicht ist Kohle mitnichten gleich Kohle! Abgeschaltet werden zuallererst die - gegenüber Braunkohle - vergleichsweise klimafreundlicheren Steinkohlekraftwerke. Das bedeutet auf der anderen Seite, daß dafür die Braunkohlekraftwerke als letztes abgeschaltet werden und der Betrieb bis zum endgültig letzten Kohletag im Jahr 2038 von staatlicher Seite erzwungen werden wird (mit Polizeigewalt wie am 10.11.2020 in Lützerath bei Erkelenz, "Garzweiler II"). Daher kann man die Sichtweise der Klimabewegung (und auch von Frau Kemfert vom DIW) nur als sehr kurzsichtig bezeichnen. Das Entscheidende, die drohende Zerstörung von sechs historisch geprägten Orten bei Erkelenz im Rahmen der Restlaufzeiten bis 2038, bleibt bei dieser Denkweise völlig außen vor, zumal z. B. von "Ende Gelände" und anderen Klimaorganisationen auch ein Ersatz durch Erdgas strikt abgelehnt wird. Der "Fahrplan" des Kohleausstiegs ist daher alles andere als von Intelligenz geprägt. Bei den Verhandlungen im Vorfeld des Kohlekompromisses hätte seitens der Antikohlebewegung die Chance bestanden, einen anderen Zeitplan einzufordern, der "kritische" Erhalt der Dörfer bei Erkelenz war jedoch deutlich erkennbar im allgemeinen 1,5° - Wischiwaschi ausgeblendet worden (m. E. sogar ganz bewußt, z. B. auch von der Führungsspitze der "Grünen"). Meine Freude über die Abschaltung von "Moorburg" ist jedenfalls ziemlich gedämpft...
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