Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
27.07.2013 , 10:14 Uhr
Auch wenn ich den ersten Impuls der Empörung verstehen kann, der wohl eine große Anzahl von Leuten dazu bewegt hat, sich gegen die Aktion in Schwäbisch Gmünd zu wenden, zeigt der „Erfolg“ dieses Protests wieder einmal, wie wenig zielführend solche Proteste sind, wenn die Protestler aufgrund unzureichender Informationen am Ende nicht wissen, wovon sie reden. Die Fakten sind:
Die Asylgesetzgebung lässt nicht mehr als einen Stundenlohn von 1,05 Euro zu. Der Protest hätte sich also gegen dieses Gesetz richten müssen und nicht gegen die Aktion, deren Initiatoren überhaupt keinen höheren Lohn hätten anbieten können. Hier einen Rassismusvorwurf zu konstruieren, ist schlichtweg lächerlich und weist darauf hin, wie wenig die Protestler bereit waren, über besagten ersten Impuls der Empörung hinaus nachzudenken, bevor sie zu ihren wütenden Einwürfen anhoben. So wichtig und notwendig es ist, gegen Rassismus zu protestieren, so bedenklich ist es, wenn schlecht durchdachte Vorwürfe zu einer Waffe werden, mit der die Falschen getroffen werden. In Schwäbisch-Gmünd war letzteres eindeutig der Fall. Nicht nur, dass sich der ortsansässige Bürgerverein gegen Fremdenfeindlichkeit hinter die Aktion des dortigen Oberbürgermeisters stellen, sondern vor allem auch die betroffenen Asylbewerber selbst, die betonen, wie wichtig Ihnen die Möglichkeit gewesen ist, die Monotonie ihres Alltags zu durchbrechen. In der SZ sagt einer der Betroffenen: „Die Bahn hätte uns mal fragen sollen. Uns ging es doch nicht ums Geld. Wir waren keine Sklaven, wir haben das gern gemacht. Uns wurde eine große Chance geraubt.“. Weiterhin betonen Betroffene, der Oberbürgermeister habe sich auch vorher für sie eingesetzt.
Hier findet sich geradezu ein Lehrstück, welche destruktive Wirkung übereifrige Idealisten entfalten können, die nicht bereit (oder in der Lage) sind, über einfache Schwarz-Weiß-Kategorien hinauszukommen. Mein Rat: „Erst denken, dann reden“.
zum Beitrag