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15.10.2020 , 11:34 Uhr
Im Artikel wird beim Vermögen nicht sauber zwischen ecchten "Bargeld" und Vermögen auf dem Papier unterschieden. Richtig ist, dass die Superreichen in diesem Jahr deutlich reicher geworden sind. Aber nur auf dem Papier. Denn sie haben ihr "Vermögen" nicht als Bargeld auf dem Konto, sondern ihr "Vermögen" besteht aus der BEWERTUNG ihrer Aktien an der Börse. Da die Börse in beiden Richtungen fast immer zu Exzessen neigt, sind solche Aussagen zunächst "Momentaufnahmen", die sich schnell wieder ändern können. Bsp.: Wenn der Wert deren Aktien an der Börse bspw. von 100 Mrd. EUR auf 150 Mrd. EUR gestiegen sind, existiert dieser Gewinn von 50 Mrd. EUR zunächst nur auf dem Papier. Wenn es morgen zu einem neuen "Lockdown" kommt und der Wert der Aktien auf 50 Mrd. EUR abschmiert, existiert dieser Verlust von 100 Mrd. EUR auch nur auf dem Papier. Die Gewinne und Verluste (und damit Bargeld auf dem Konto) werden nur dann realisiert, wenn die Superreichen ihre Aktien verkaufen! Statt jetzt laut nach "Vermögenssteuer" zu schreien, stellen sich mir viel ursächlichere Fragen. Warum werden deren Geschäftsmodelle an der Börse so hoch bewertet? Eine mögliche Ursache könnte sein, dass der Wettbewerb nicht richtig funktioniert. Vor allem Tech-Werte (wie Google, Facebook, etc.) konnten ihre Bewertungen an der Börse zuletzt massiv steigern. Diese Tech-Werte betreiben meist "Plattformen", die zu einer Monopolisierung neigen. Daher werden hier - nicht leistungsgerechte - Gewinne realisiert, die nur durch diese Monopolmacht realisiert werden. Hier wäre die Politik gefordert durch Regulierung und Wettbewerb deren Monopolmacht zu brechen. Aber hier kommen wir zum nächsten Problemfeld, dem des Lobbyismus. Denn die Superreichen haben halt die besten Anwälte und Lobbyisten, um dieses zu verhindern und ihr Vermögen abzusichern.
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