Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
04.12.2017 , 17:05 Uhr
Den Aussagen im Artikel widersprechen wir aufs Schärfste. Wir sind doch sehr überrascht, dass der Meinung eines Schreibens der Aktion 3. Welt Saar und der saarländischen Abordnung der NGG scheinbar ungeprüft Folge geleistet wird.
Die Grundsätze des fairen Handels sowie Arbeit und Strukturen von TransFair reflektiert der Artikel nicht: Die Fairtrade-Standards schreiben Gewerkschafts- & Versammlungsfreiheit vor.
Zu den 31 Mitgliedern von TransFair e.V. zählen u.a. die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Katholische Arbeiter Bewegung und das Nord-Süd-Netz des DGB Bildungswerk.
Mit den politischen Forderungen positioniert sich TransFair klar für stärkere Rahmenbedingungen für mehr fairen Handel und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, z.B. SDG 12 „Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster“.
Das Mandat von TransFair und Fairtrade liegt auf besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen im globalen Süden, international werden die Entscheidungen gleichberechtigt durch Interessensvertreter der Produzenten bestimmt. Die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften auf internationaler Ebene ist sehr rege. Z.B. bei der (Weiter-) Entwicklung von Standards oder in Projekten zur Verbesserung von Löhnen auf Plantagen in verschiedenen Anbauländern.
Mehr erfahren Sie unter http://www.fairtrade-deutschland.de/index.php?id=1801
zum Beitrag04.09.2014 , 16:08 Uhr
Ungefairliche Untätigkeit?
Statt sich zu fragen, welche Ziele der Faire Handel tatsächlich verfolgt, ergeht sich der gestrige Artikel „Gefairliche Erfolge“ in Plattitüden, die den Erfolg von fair gehandelten Produkten als Schreckgespenst darstellen. Wenn es nach der TAZ geht, sollte sich der Faire Handel also dezent zurückziehen, in der Nische verschwinden und: niemanden erreichen – nichts verändern – alles ist gut.
Genau das aber steht im Fokus von Fairtrade: möglichst vielen Kleinbauernorganisationen und Beschäftigten auf Plantagen durch die Instrumente, die uns dazu zur Verfügung, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen ermöglichen. Diese Instrumente liefern uns die Fairtrade-Standards. Sie fördern die Selbstorganisation und Selbstbestimmung der Organisationen, stärken Demokratie, Partizipation und Gleichberechtigung, fordern Umweltschutz und Biodiversität und bieten über stabile Mindestpreise und Prämien ein Sicherheitsnetz gegen die volatilen Weltmarktpreise. Diese Standards gelten unabhängig von Produkt-Siegel oder Rohstoffprogrammen. Fairtrade International arbeitet in Zusammenarbeit mit den Produzentennetzwerken, Fairtrade Organisationen und externen Experten kontinuierlich daran, die Standards sich verändernden Situationen vor Ort anzupassen und selbstkritisch und reflektiert die Wirkung von Fairtrade vor Ort in den Organisationen und darüber hinaus auszubauen.
Fairtrade ist nicht das Allheilmittel für die Ungerechtigkeiten des weltweiten Handelssystems. Aber es ist ein Werkzeug, das Kleinbauern und Beschäftigten hilft, ihre Situation schrittweise zu stabilisieren und zu verbessern. Dies scheint in der aktuellen Diskussion vergessen zu werden.
P.S. Die Gepa arbeitet weiterhin nach Fairtrade-Standards und lässt sich von FLO CERT zertifizieren. Lediglich deren Marketing hat entschieden, das eigene Firmenlogo in den Mittelpunkt seiner Kommunikation zu stellen.
zum Beitrag27.05.2014 , 11:23 Uhr
Grundsätzlich gilt, dass Fairtrade auch kritische Studien begrüßt, da diese oft auch Anregungen für mögliche Verbesserungen geben.
Fairtrade arbeitet intensiv an der Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern. Die Herausforderung ist groß und wir arbeiten gleichzeitig an vielen „Baustellen“ - auch an einigen auf sich der SOAS-Bericht bezieht. Dazu gehört u.a. auch die schrittweise Einführung existenzsichernder Löhne. Ein weitere „Baustelle“ ist der Status von Arbeitern, die dauerhaft auf kleinbäuerlichen Kooperativen angestellt sind. Auf den Sachverhalt der Löhne von Arbeitern auf Kooperativen stellt auch die SOAS-Studie ab; allerdings in einer Weise, welche die Sachverhalte nach Ansicht von Fairtrade unzulässig verallgemeinern.
Ein Beispiel für einen aus unserer Sicht unfairen Vergleich ist die allgemeine Schlussfolgerung, dass die Bedingungen auf nicht-Fairtrade-zertifizierten Blumenfarm besser seien als auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen. Tatsächlich beruht der Vergleich auf Datenerhebungen bei einer damals noch nicht Fairtrade-zertifizierten Blumenfarm, die aber zu diesem Zeitpunkt bereits in der der Vorbereitungsphase auf eine Fairtrade-Zertifizierung war (und seit 2012 beanstandungslos Fairtrade-zertifiziert ist), und einer damals noch Fairtrade-zertifizierten Blumenfarm, die kurz nach der SOAS-Datenerhebungen wegen Standardverletzungen dezertifiziert wurde. Hier stellt sich durchaus die Frage nach der Fairness des Vergleichs bzw. der Schlussfolgerung.
Es lassen sich weitere Beispiele in der SOAS-Studie finden, die ähnlich undifferenziert zu verallgemeinernden Schlussfolgerungen kommen. Mehr erfahren Sie hier: http://bit.ly/1wdEOXx
Viele unabhängige Untersuchungen haben die Vorteile von Fairtrade für Bauern und Arbeiter belegt: http://bit.ly/1kjKCd2
zum Beitrag