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08.02.2019 , 12:16 Uhr
Es gibt ihn, den "Bock auf Brennpunkt"! Innerhalb der 5 Jahre Studium des Lehramts erfährt man nämlich doch mehr und mehr, was es bedeutet, an einer Schule zu arbeiten, deren Schüler*innen eher benachteiligt sind. Bei großem "Bock" macht man dann entsprechend auch Praktika, um zu sehen, ob man den besonderen Herausforderungen wirklich gewachsen ist und, ob man bereit ist, weniger als Fachwissensvermittler*in und mehr als Erzieher*in oder Sozialpädagog*in zu arbeiten. Im Lehramtsstudium, das trotzdem ausbaufähig ist, lernt man auch, wie Kinder lernen (Lernpsychologie) oder was eigentlich diese Förderbedarfe bedeuten und wie man damit umgehen muss (Inklusion). Wenn einen dann diese Praktika überzeugen, macht man sein Referendariat vielleicht an einer solchen Schule, und darf erstmal mit viel Unterstützung von seinen Kolleg*innen lernen, wie man eigentlich aus einer Bande Teenager, die keine Lust auf Lernen haben und keinen Sinn drin sehen, eine Gruppe macht, die sich ggs beim Lernen unterstützt, auch am Ball bleibt, wenn der Stoff wirklich schwer ist und Eltern, Geschwister und Verwandte kaum oder gar nicht in der Lage sind, das Lernen zu unterstützen oder zumindest aus eigener Biographie zeigen können, dass das Durchbeißen sich lohnt. Das ist - 26x pro Woche - für eine ausgebildete Lehrkraft nämlich der Job. Als Referendar*in sieht man dann wahrscheinlich auch, das die Arbeit nicht bei den 26Stunden plus mind. 15 Stunden Vorbereitung und je nach Fach langen Korrekturnachmittagen, -abenden und -nächten endet. Denn all die anderen Dinge müssen ja - insbesondere an "Brennpunktschulen" auch noch erledigt werden! Die Schulhilfekonferenzen, Absprachen mit dem Jugendamt, das administrative Dokumentieren der Fehlzeiten, die Förderpläne! Das Planen der Schulevents, das Schreiben neuer Curricula, das Implementieren didaktischer Konzepte! Die Sprachbildung, der Tag der offenen Tür, die Klassenfahrt!..Als Quereinsteiger*in geht das los ab Tag 1. Ohne Warnung oder Ahnung.
zum Beitrag06.02.2019 , 10:19 Uhr
Was ist denn ihrer Meinung nach der Sinn einer Zulage, die bei der willkürlichen Grenze von 80% lmb ansetzt und außerdem in ihrer Absicht noch überhaupt nicht vom Senat kommuniziert wurde? Welche Anreize soll sie schaffen und wie soll sie Kontinuität reinbringen (bei einer Begrenzung auf 2 Jahre) in den Flickenteppich der Berliner Bildungspolitik? Enlighten me.
zum Beitrag