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26.08.2021 , 17:08 Uhr
Doch es gab Gegenwind. Die Tyrannenlüge bspw. ist ein Buch das sich seinen Thesen widmet. Ute Benz ist auch jemand die in ihrer Kritik gegen bestimmte Sichtweisen aufs Kind direkt Bezug auf ihn genommen hat. Was gefehlt hat ist das eine breite Mehrheit sich direkt gegen Ihn öffentlich ausgesprochen hat. Dabei kenne ich etliche Therapeut*Innen, Erzieher*Innen die seine Publikationen für Quatsch halten. und auch ich selbst habe als Erzieher mir immer wieder den Mund fusselig geredet wenn jemand mit seinen Thesen um die Ecke kam. Das Problem ist das sich mit sachlicher Kritik eben weniger mediale Aufmerksamkeit erzielen lässt als mit seinen populistsichen Büchern. Das zweite Problem ist das Erziehung, besonders im institutionalisiertem Rahmen, traditionell und strukturell immer auf den Gehorsam der Kinder gepocht hat und das heute auch noch tut nur eben netter verpackt (mit Belohnungsstickern beispielsweise). Was Winterhoff bei pädagogischen Fachkräften und Lehrern so beliebnt macht ist, das er den schwarzen Peter nicht den Kindern sondern den Eltern zuschiebt. Die Fachkräfte machen alles richtig wenn sie rigoros Gehorsam einfordern (das ist was Herr Winterhoff als Heilmethode legitimiert), die Kinder können nichts dafür das sie so sind, die sind ja Opfer der Eltern und und die Eltern sind diejenigen die es verbockt haben...
zum Beitrag08.11.2019 , 20:50 Uhr
Sorry wenn ich da mal einhake... die personelle Situation und die Arbeitsstrukturen sind in Deutschland überall wo es sozial wird miserabel. Ich finde es daher problematisch damit die eigenen Fehler ui relativieren. Nach jahrelanger Arbeit in der Kita kann ich nur sagen das sich mir die Entscheidungen der Jugendämter, auch wenn ich sie oft genug nach außen verteidigt habe, völlig willkürlich darstellen. Da bleiben Kinder über mehrere Jahre in einer Familie in der offensichtlich misshandelt wird, kaum wechselt beim Jugendamt der Sachbearbeiter ist das Kind, berechtigterweise, endlich in Obhutnahme. In anderen Fällen wo Eltern wirklich bemüht sind werden Kinder bei der kleinsten Unachtsamkeit aus der Familie entfernt.
zum Beitrag29.01.2019 , 10:00 Uhr
Wie Winterhoff- ein Wolf im Schafspelz. Letztlich geht es auch bei dieser Methode um Manipulation und der Erwachsene steht als übermächtiger Fordernder dem Kind gegenüber. Es entstehen Erwachsene die durch Kontaktlosigkeit zu sich selbst Obrigkeitshörig sind weil sie für ihre eigenen Vorstellungen, Gefühle und Bedürfnisse bestraft werden. (Wenn diese nicht deckungsgleich mit denen der "neuen" Autorität sind) Die Haltung gegenüber den Kindern ist diesselbe wie vor hundert Jahren nur die Methoden und der Ausdruck der Autorität wurde ausgetauscht.
zum Beitrag02.10.2018 , 18:14 Uhr
Gratuliere, stellt Frau Boeddinghaus ganz klar fest das sie die Schulpflicht mitnichten abschaffen will hat sie sich trotzdem die Mühe gemacht nicht nur philosophisch intellektuell Klugzuscheißern wie das sonst in Debatten über Bildung der Fall ist, sondern stattdessen denen zuzuhören die von der Schulpflicht betroffen sind. Die die versagen tun dies meist nicht am Stoff sondern daran dass sie aufgrund ihrer emotionalen, physischen oder geistigen Beschaffenheit nicht im Schulsystem mithalten können. Wie gesagt es geht nicht um den Stoff sondern um das was die Schule in ihrer Grundstruktur ausmacht. Eine Autorität bestimmt wann sich womit zu beschäftigen ist und vor allem geht es darum ihre vollkommen willkürlichen Bewertungen anzunehmen. Meist klappt das auch. Schließlich ist Erziehung hierzulande überwiegend darauf definiert das der Erwachsene weiß was richtig und falsch, wichtig und unwichtig ist und mit mehr oder weniger kruden Manipulationsversuchen das Kind dahin bringt das zu übernehmen. Sofern dürften die meisten Eltern mit der Schule eigentlich recht zufrieden sein. Sollte das aus irgendeinem Grund nicht klappen, so ist das Kind ein Problemkind und Schuld sind aus Sicht der Lehrer natürlich die Eltern oder etwas milder, die Genetik. Das Kind bekommt den Stempel psychatrisch geschädigt oder geistig behindert. Der Fehler wird auf jeden Fall nicht in der Schulstruktur gesucht. Wer einmal verstanden hat das Lernen effektiv funktioniert wenn intrinsische Motivation sich mit etwas zu beschäftigen auf ein Umfeld trifft das die entsprechenden Ressourcen bereitstellt, wird den Schulversagern dafür dankbar sein, dass sie den Wahnsinn von ich-weiß-was-gut-für-dich-ist mal vor Augen führen. Ich glaube allerdings das Frau Boeddinghaus dafür keinen Beifall erntet. Geht es doch politisch motivierten nicht um freies Denken sondern darum das ihre (richtige) Art frei zu denken von allen anerkannt wird. Dafür ist ein Schulsystem wie das jetztige perfekt geeignet.
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