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28.03.2014 , 15:06 Uhr
Es gibt sie doch die Kontroverse zu Clarks Thesen, man muss sie gar nicht erst unter der Lupe suchen und auch nicht im "gruftigen" Fritz Fischer Lager. Nur gehen diese natürlich gerade ziemlich unter im "Schlafwandler" Fieber. Vielleicht liegt es auch daran, dass es Christopher Clark nicht gerade darauf anlegt, seine wissenschaftlichen Befunde kontrovers zu diskutieren. Sein Erfolg spricht für sich. Und eine Abkehr von der deutschen Schuldfrage lässt man ja auch gerne unwidersprochen.
Allerdings gibt es momentan reichlich fundierte Literatur, die sich mit der Juli Krise beschäftigt und die Verantwortung in dieser Zeit wirklich differenziert betrachtet. Und Deutschland nicht als kaltblütigen Kriegstreiber sehen, aber dennoch die deutsch-österreichischen Aktionen und Fehleinschätzungen für den Krieg verantwortlich machen.
Wer lesen will, was damals in Deutschland los war, dem sei "Juli 1914" von der Berliner Journalistin Christa Pöppelmann empfohlen. Erschienen im Scheel Verlag für 19,95€.
In einer tageweisen Chronologie vom 28. Juni - 6. August werden hier die Ereignisse sehr gut lesbar geschildert und die Stimmung von Presse und Öffentlichkeit wiedergegeben. Parallelen zur heutigen Zeit lassen sich nicht leugnen und es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich unaufgeregt und ehrlich mit dem Thema zu beschäftigen. Und dann wird klar, es geht nicht (mehr) um Schuld oder Nicht Schuld! Aber diese Eskalation des Konflikts zu erleben und durch historische Blickwinkel einordnen zu können, zeigt die ganze Tragweite der Verantwortung.
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