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17.03.2017 , 11:05 Uhr
Eine interessante Frage für mich bleibt allerdings tatsächlich die nach der Erotik:
Geläufig ist beispielsweise ein Erotikverständnis, das von einem Miteinander von "Körper", "Geist" und "Seele" ausgeht.
Die Vermittlung von Erotik funktioniert in der Medienlandschaft aber fast immer über körperlose (magere, entmenschlichte, als Artefakte bespielte "Ideen"), geist-(sprachlose, stumme, passive) und seelenlose (geschichtslose, emotionslose, mit Einheitsgesichtsausdrücken ausgestattete) Frauenbilder.
Ich denke Erotik muss sich nicht auf diese Strategie verlassen.
Ich bin für ein paar von Seidenstoffen umschmeichelte Männerhintern!
zum Beitrag17.03.2017 , 11:05 Uhr
Es ist leicht, über die Freiheit zu argumentieren, solange sie nicht die eigene Betroffenheit meint.
Folgendes Zitat verstehe ich als Reaktion auf ein aus diesem speziellen Kontext heraus gar nicht entstandenes (also imaginiertes) Argument, welches also solches behaupten würde, das Individuum müsse vor seinen eigenen Posen geschützt, oder aber die Verantwortung dafür persönlich übernehmen.
Schlussendlich dient der Rekurs auf diese alte Kamelle, die, ich wiederhole es, keine Äußerung im Sachverhalt erfährt, dem Text dazu, sich Anerkennung auf Allgemeinplätzen zu verschaffen. Als Sahnehäubchen kann gleichzeitig feministischer Aktivismus implizit als schuldzuweisende, regressive, die weibliche Autonomie verachtende "Autorität" besprochen werden:
"Sollte eine Frau nicht posieren dürfen, wie immer es ihr gefällt, ohne sich Derartiges unterstellen lassen zu müssen? Und: Wäre es als Feministin nicht sehr angebracht, darauf zu vertrauen, dass Frauen intelligente Wesen sind, statt sie als vollkommene Idiotinnen hinzustellen?"
Kurzum also: Ja, eine Frau kann im Idealfall mit sich machen, was sie möchte. Aber Moment, wessen Wille ist die als Werbung verwendete Pose? Eine spontane, geschichts- und kulturlose Willkürbewegung einer einzelnen Frau?
Und selbst wenn es nicht die Produktionsbedingungen sind, die Frauenkörper zurichten, dann ist es im Neoliberalismus(!) die internalisierte Erwartung der Entsprechung. Im Laufe des Patriarchats war genug Zeit, sie ausreichend zu verstehen (intellegere „verstehen“, wörtlich „wählen zwischen …“ von lat. inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“).
zum Beitrag17.03.2017 , 11:04 Uhr
Ist ja schön, dass Kunst immer alles darf, vor Allem als Ausrede für postfeministische Argumentationsstrategien herhalten.
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Konsumwaren und deren Fiktionswerte, selbst wenn sie (wie zum Beispiel von Wolfgang Ullrich in "Philosophen haben die Welt immer nur verschieden interpretiert - verändern Produktdesigner sie auch) als Kunst verstanden werden, dann doch sehr unfrei, abhängig und selten allgemein sind.
Über den Konnex zu Vereinnahmenden und Nutznießenden beantwortet sich für mich die Frage nach der Berechtigung von Aktivismus.
Der Text zeigt in seinem nicht im Ansatz respektvollen Tonfall wenn es um die (natürlich sofort auch körperliche) Beschreibung der Aktivistinnen geht, wie Feminismen gerne verunglimpft werden, nämlich als "grotesk", nervend, amüsierend, überzogen.
zum Beitrag