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25.02.2017 , 15:35 Uhr
Auch in der Taz wird die irrige Auffassung vertreten, dass Drogen, Tabak und Alkohol drei verschiedene Dinge seien.
Was ist bitteschön eine „Drogenkarriere“ ( Printausgabe)? Hiermit ist nicht etwa gemeint, dass man gelernt hat die gefährlichste „Droge“ Alkohol zu konsumieren, sondern schlimm, schlimm LSD, dass nun gerade nicht z.B. abhängig macht (Nutt D. et. Al. 2007). Oh wie gut, dass der Autor W. Self rechtzeitig seine „Drogenkarriere“ beendet hat (trinkt er denn kein beer mehr?). „Psychogruppen“: ganz schlimme Leute, die wohl immer übergriffig andere unter Drogen zu setzen. Mit diesem Begriff werden alle pauschal zu diffamiert, die trotz der Inquisition es wagen in Europa zu Selbsterfahrungs- oder spirituellen Zwecken Substanzen zu konsumieren. Die einzigen systematischen „Drogenexperimente“ gegen den Willen der Teilnehmer*innen gehen auf Konto der Militärforschung. „Höllentrips“: wenn sich ein unvorbereiteter Mensch sich plötzlich im Rahmen einer transpersonalen Erfahrung auf dem Schlachtfeld des 2. Weltkrieges wiederfindet, dann ist das „höllisch“. Für ernsthafte „Psychonauten“ sind solche Erfahrungen wertvoll und müssen sorgsam integriert werden. „Drogensumpf“: Sind damit die vielen Kippen gemeint, die man tgl. auf den Strassen findet, oder die leeren Bierdosen? Sümpfe muss man trocken legen, kein Zweifel: So machen (soldatische) Männer und Frauen das. In welchem Sumpf kann man denn versinken, wenn man LSD oder Pilze einnimmt, die beide gerade wieder für die Depressionsbehandlung entdeckt werden? Der Artikel-obwohl eigentlich schön geschrieben ärgert -mich und ich bin wohl in den kritisierten Bescheidwisser-Drogen¬slang verfallen. Die Autorin und die Taz sollte generell ihr Verhältnis zum irrationalen Umgang mit „Drogen“ überdenken und eine sorgfältigere Sprache wählen. Wenn die TAZ nun schon Wein verkauft – wann verkauft sie denn Drogen, die nicht abhängig machen?
Fragen eines lesenden Arbeiters aus der Psychiatrie.
Theobald Tiger
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