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22.02.2022 , 18:48 Uhr
Ja. Ja und Ja. Danke dafür.
zum Beitrag30.08.2018 , 19:21 Uhr
Sie waren nie weg
Was wir in den 80ern als Punx nicht alles an Sprüchen zu hören bekamen („Euch sollte man vergasen, ins Arbeitslager mit Euch“). Empört wiesen sie das von uns ihnen ins Gesicht gebrüllte „Nazi“ von sich, nachdem sie uns mal wieder am liebsten ins KZ gesteckt haben wollten. Erstaunt hatte mich das damals schon nicht mehr. Bei Spielkameraden Ende der 70er ein paar Strassen weiter, war zuhaus und unter ihnen Witze über Juden und KZ‘s immer gerne zum Besten gebracht worden. Von den üblichen Ausdrücken wie Kanake, Polacken, Spaghettifresser und Schlitzaugen ganz zu schweigen. Schon damals waren sie nicht weg.
In den letzten Jahren war ich immer etwas fassungslos über das Entsetzen, dass die Nazis wieder da seien, über das Erschrecken wieviel Prozent die AfD von Wahl zu Wahl einsackte. Ich hätte all die überraschten Menschen am liebsten ausgelacht, wenn es nicht so traurig wäre. Am liebsten hätte ich es ihnen ins Gesicht geschrien: „Die Nazis waren nie weg!“
Wenn ich dem Erfolg der AfD irgendetwas Gutes abgewinnen kann, dann den, dass sie die bequeme Illusion platzen liessen, dass Nazis nur in einem kleinen Haufen Wirrköpfe mit trauriger Kindheit zu finden seien. Jetzt zeigt sich unverhüllt, dass der Teil der Bevölkerung, der latent und unverhohlen ihre Weltanschauungen auf die Strasse tragen, nie kleiner geworden. Und das schlimmste ist, dass viele von denen möglicherweise tatsächlich sich gar nicht für Nazis halten. Dass sie aber die entscheidene Masse sind, die den Radikalen erst den Boden und Rückhalt, die Kraft und Selbstlegitimierung („Wir sind das Volk“), die Welle geben, auf der sie reiten und immer dreister und ungezügelter ihre von Hass triefende Gewalt in die Öffentlichkeit tragen, ist das wirklich bedenkliche. Das macht diese „Wir-sind-doch-keine-Nazis“-Bürger so gefährlich. Aber da waren sie schon die ganze Zeit.
zum Beitrag10.07.2017 , 00:03 Uhr
Danke für den Link. Wie treffend!
zum Beitrag09.07.2017 , 07:38 Uhr
Ach, es fühlt sich so gut an auf der richtigen Seite zu stehen.
Kein Krieg würde geführt werden können, wenn sich die jeweilige Seite nicht durch was auch immer legitimiert fühlen würde, das zu tun, was sie tut. Die Propaganda-Maschine läuft dafür auf beiden Seiten genau zu diesem Zweck. Und wenn der Tanz einmal begonnen hat und eine entsprechende Chronik aufweisen kann, wird es immer schwerer aus diesem Tanz auszusteigen. Adrenalin hat auch ein Mega-Kick. Vielleicht die älteste Droge überhaupt.
Und so dreht das selbe Lied und die beiden immer weiter und weiter und weiter, bis es nichts mehr gibt als diesen Tanz. Wenn ich meine Legitimation durch die bloße Anwesenheit des anderen beziehe, ist der Kampf gegen ihn wortwörtlich ein Existenzkampf.
Übrig bleibt der Zeigefinger, der zur anderen Seite zeigt. "Ich mach das doch nur wegen dem/der da". Oder wie es Oliver Hardy ausdrücken würde: "Nun sieh einmal, was du mich hast anrichten lassen."
zum Beitrag22.10.2016 , 06:49 Uhr
Hee. Warum immer die Neandertaler beleidigen ?
Ts ts ts
zum Beitrag13.10.2016 , 07:44 Uhr
Das Problem ist meiner Meinung nach das, dass, wie so oft, die Landkarte mit der Realität verwechselt wird.
Und die Landkarte hat jemand (und wenn auch in dem Moment der Anwesenheit der Zuschauer selber, aber das würde jetzt
hier zu weit führen) gezeichnet.
Ich sehe überall Labels. Weder der Begriff Mann, Frau, Flüchtling, u.s.w., taugt zur gesunden Wahrnehmung.
Erst einmal sind alle Menschen. Und Menschen können widerliche wie auch wundervolle Dinge tun. Und sogar ein und
derselbe Mensch beides. Und je nach politischem, gesellschaftlichem und religiösen Kontext wird das auch noch unterschiedlich bewertet.
Das ist schrecklich kompliziert und um sich zurechtzufinden, müssen Labels her.
Und richtig schrecklich wird es, wenn Label und Sein/Tun nicht mehr zusammen passen.
Dann gerät die Welt ins wanken.
zum Beitrag