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29.05.2019 , 11:55 Uhr
Dem schließe ich mich weitgehend an! Ich würde allerdings nicht behaupten, dass andere Religionen weniger menschenfreundlich seien als das Christentum! Die Menschenfreundlichkeit einer Religion hängt nicht zuletzt von der individuellen Praxis und Interpretation ab, und da gibt es viel Freiheit, die allerdings auch wieder überfordern kann...
Religion als menschenfeindlichen Unsinn abzuqualifizieren, ist schon sehr grobschlächtig und intolerant.
Die Komplexität unserer Welt wird auch der Atheismus nicht einholen.
Und dass nicht alles schön und gut ist, was wir vorfinden, ist zwar nicht schön und gut zu nennen, aber das Gute, das es gibt, muss wie ich finde trotz aller Skepsis nicht verschwiegen werden - und wir haben die Freiheit, uns zu entscheiden, ob wir unser Leben grundsätzlich gut finden oder ablehnen. Und die erste Option könnte doch auch Glaube genannt werden...
zum Beitrag10.08.2016 , 11:38 Uhr
Auch wenn die bis zuletzt in St. Emmeram verbliebenen Flüchtlinge sich nicht gut verhalten haben, so gilt es m.E. dringend zu beachten: es ist eine wirklich schlimme Situation, in der sich Roma in Osteuropa befinden. Diskriminierung, Ausgrenzung, Armut ohne Perspektive und nicht selten Bedrohung von Leib und Leben. Die Chance für Flüchtlinge aus den osteuropäischen Nicht-EU-Ländern, im Ausland (u.a. in Deutschland) Asyl zu bekommen ist mittlerweile fast utopisch gering. Auch in den reicheren europäischen Ländern einschließlich Deutschland haben es diese Volksgruppen schwer und treffen auf pauschale Ablehnung und Anfeindung von Seiten großer Teile der Bevölkerung. So konstatiert etwa die aktuelle Leipziger Mitte-Studie einen deutlichen Anstieg des ohnehin hohen Antiziganismus in der deutschen Bevölkerung. Sinti und Roma werden seit Jahrhunderten ungebrochen diskriminiert oder zumindest ignoriert. In Deutschland mussten Angehörige dieser Volksgruppen nach 1945 quälend lange warten, bis sie und ihre ermordeten Angehörigen als Opfer nationalsozialistischen Völkermords anerkannt wurden. Über sehr lange Zeit ist der Eindruck gepflegt worden: Sie können sich verhalten wie sie wollen, sie werden immer und überall abgelehnt. Da ist es durchaus verständlich, wenn eine Gruppe sich in ihrer Ausweglosigkeit anders verhält, als wir uns das wünschen. Daraus sollte aber nicht der Schluss gezogen werden, dass die Vorurteile gegenüber Roma und Sinti berechtigt seien. Hilfreich können Information, Aufklärung und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Menschen sein, die mitten im heutigen Europa de facto wie Ausgestoßene behandelt werden.
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