Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
25.05.2016 , 18:23 Uhr
In die so demonstrierte Gedankenwelt passt übrigens auch der Begriff "Biodeutsch", der für mich in dieselbe Kategorie einzuordnen ist wie Kümmeltürke, Spagettifresser etc.
Was soll das eigentlich bedeuten? Sind das Deutsche, die im Bioladen einkaufen? Stecken da irgendwelche Theorien von genetischem Deutschtum dahinter? Oder ist es einfach nur ein schnoddriger Kampfbegriff a la "Macchiato-Mütter", mit dem man seinen Ressentiments gegen Leute, deren Nase einem nicht passt, besonders gelungen Ausdruck verleihen kann?
Thomas Baumann, Berlin
zum Beitrag24.05.2016 , 00:34 Uhr
Dieser Artikel suggeriert, dass die Leute, die ihre Kinder nicht in die Schulen im Wedding schicken, dies tun, weil sie "Vorurteile" haben. Ich kenne zwar die genannten Schulen nicht. Aber wenn sie so sind wie die Schulen in Kreuzberg und Neukölln mit derart hohem Ausländeranteil, die mir wohl bekannt sind, dann ist es kein "Vorurteil", dass man dort nichts lernt, vom Ton und dem Umgang miteinander, der da herrscht, mal ganz zu schweigen. Wer nicht will, dass seine Kinder schon in der Grundschule mit einer kernigen "Isch-ficke-Deine-Mutter"-Kultur konfrontiert werden, muss um diese Schulen einen grossen Bogen machen.
Deshalb schicken nicht nur "Biodeutsche" ihre Kinder nicht in solche Schulen, sondern auch die "Ausländer", denen etwas an der Erziehung ihrer Kinder liegt. Das hat nichts mit der Herkunft zu tun, sondern mit dem Bildungsniveau. An der Schule, auf die meine Kinder gehen, kenne ich einige türkische und arabische Familien, die ihren Nachwuchs mit genau denselben Tricks wie die Deutschen (Ummeldung zu Verwandeten und Freunden, Umzug etc) vor Schulen mit 80 Prozent Kindern mit Migrationshintergrund bewahrt haben, auf die sie nach Bezugsschulen-Prinzip eigentlich hätten gehen müssen.
An all diesen Problemen ändert auf jeden Fall die Zwangsverschickungen von Kindern aus höheren Bildungsschichten nichts. Um die Bildung und die Zukunftschancen ihrer Kinder müssten sich die Eltern schon selbst kümmern. Dass man seine Kinder nicht für derartige pädagogische Experimente zur Verfügung stellen möchte, kann man niemandem verdenken, und es sind wie gesagt nicht nur gebürtige Deutsche, die so denken, sondern auch Eltern nichtdeutscher Herkunft. So dumm wie die Autorin sie darzustellen versucht, sind die nämlich gar nicht alle.
zum Beitrag