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10.03.2016 , 14:10 Uhr
In den Kommentaren wird nun kritisiert, dass Penny sich wenig bis keine Gedanken über die spezifischen Ausschlusserfahrungen zum Beispiel von Klassismus oder Homophobie betroffener Männer* macht. Außerdem wird ihr vorgeworfen, den selbst marginalisierten Männern* die Schuld für das fehlende Selbstbewusstsein von Frauen* zu geben und nicht zu sehen, dass diese gleichermaßen von sozialer Geringschätzung betroffen seien. Sie fordern einen kameradschaftlichen Feminismus, der sich für die Bedürfnisse beider Geschlechter einsetzt. Diese Forderung, so verständlich und vernünftig sie klingt, übersieht, dass in Bezug auf Sexismus Männer* priviligiert und Frauen* diskrimiert werden. An dem Punkt, wo ein Großteil der Männer* ihre durch Sexisms geschützten Privilegein abgeben müssten, um Gleichheit herzustellen, hört die gemeinsame Interessenspolitik auf. Das heißt nicht, dass in Bezug auf andere Kämpfe eine geschlechterübergreifende Zusammenarbeit möglich wäre, zum Beispiel mit Männer*gruppen, die sich gegen hegemoniale Männlichkeitsbilder wehren oder in Care-Berufen tätig sind. Ich kenne leider keine einzige Gruppe dieser Art, mit der eine feministische Kolaboration möglich wäre, sondern nur Zusammenschlüsse antifeministischer Männerrechtler wie der Pick-up-Artists. Wenn euch diese Form von Männlichkeit stört und ihr nicht länger darunter leiden wollt, dann gründet doch bitte eure eigenen Gruppen, anstatt feministischen Gruppen oder Einzelpersonen wie Laury Penny vorzuwerfen, nicht eure Kämpfe zu kämpfen.
zum Beitrag10.03.2016 , 13:16 Uhr
In den Kommentaren wird nun kritisiert, dass Penny sich wenig bis keine Gedanken über die spezifischen Ausschlusserfahrungen zum Beispiel von Klassismus oder Homophobie betroffener Männer* macht. Außerdem wird ihr vorgeworfen, den selbst marginalisierten Männern* die Schuld für das fehlende Selbstbewusstsein von Frauen* zu geben und nicht zu sehen, dass diese gleichermaßen von sozialer Geringschätzung betroffen seien. Sie fordern einen kameradschaftlichen Feminismus, der sich für die Bedürfnisse beider Geschlechter einsetzt. Diese Forderung, so verständlich und vernünftig sie klingt, übersieht, dass in Bezug auf Sexismus Männer* priviligiert und Frauen* diskrimiert werden. An dem Punkt, wo ein Großteil der Männer* ihre durch Sexisms geschützten Privilegein abgeben müssten, um Gleichheit herzustellen, hört die gemeinsame Interessenspolitik auf. Das heißt nicht, dass in Bezug auf andere Kämpfe eine geschlechterübergreifende Zusammenarbeit möglich wäre, zum Beispiel mit Männer*gruppen, die sich gegen hegemoniale Männlichkeitsbilder wehren oder in Care-Berufen tätig sind. Ich kenne leider keine einzige Gruppe dieser Art, mit der eine feministische Kolaboration möglich wäre, sondern nur Zusammenschlüsse antifeministischer Männerrechtler wie der Pick-up-Artists. Wenn euch diese Form von Männlichkeit stört und ihr nicht länger darunter leiden wollt, dann gründet doch bitte eure eigenen Gruppen, anstatt feministischen Gruppen oder Einzelpersonen wie Laury Penny vorzuwerfen, nicht eure Kämpfe zu kämpfen.
zum Beitrag10.03.2016 , 13:16 Uhr
Zugegeben: Das mit den "Wehwehchen" war polemisch überspitzt und sicherlich nicht förderlich für eine sachlichere Auseinandersetzung mit Pennys Artikel. Es bleibt jedoch dabei, dass ich vieles, was hier in den Kommentaren geschrieben wird, problematisch finde. Ich versuche, das noch mal in anderen Worten zu erklären:
Wir leben in einer Gesellschaft, die von unterschiedlichen Machtstrukturen und Diskriminierungsverhältnissen durchzogen ist: Klassismus, Sexismus, Rassismus, Ablelismus, Lookism, usw. Der Artikel adressiert eine dieser Hierarchien: Sexismus. Genauer: Er kritisiert die Art und Weise, wie Feminist*innen versucht haben, die Geschlechterungleichheit in den westlichen Gesellschaften zu verändern. Er krtisiert, dass Frauen* Emanzipation mit Anpassung verwechselt haben. Noch in den 70er Jahren waren Frauen* qua ihres Geschlechts von einer politischen und beruflichen Mitgestaltung des öffentlichen Lebens weitesgehend ausgeschlossen. Zumeist bürgerliche Frauen* mussten dafür kämpfen, überhaupt für fähig angesehen zu werden, eine verantwortungsvolle Positionen jenseits der Mutterrolle oder des Care-Sektors einzunehmen. Das Resultat war ein Feminismus der Powerfrauen und Alpha-Mädchen, der auch innerhalb des Feminismus stark kritisiert worden ist - so von Laury Penny. Sie ruft die neue Generation beruflich erfolgreicher Feminist*innen dazu auf, den gesellschaftlichen Einfluss, den sie sich erkämpft haben, dafür zu nutzen, die Gesellschaft in ihrem Sinne umzugestalten, zum Beispiel in Richtung einer gerechteren Verteilung von Fürsorge und Care-Tätigkeiten. Darum geht's primär. Das ist meines Erachtens die zentrale Aussage des Artikels.
zum Beitrag08.03.2016 , 23:05 Uhr
Man man man!
Laury Penny kritisiert, dass Frauen* dazu erzogen werden, die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen zu stellen und sich keinen Raum zu nehmen. Die Folge ist eine Flut von Kommentaren, in der User sich darüber aufregen, dass ihre männlichen* Probleme und Wehwehchen nicht berücksichtig werden. In diesen Reaktionen offenbart sich die Stichhaltigkeit von Pennys Darstellung. Sie wiederholen das altbewährte Muster: Frauen*, die sich beschweren, wird vorgeworfen, herumzujammern und sich als Opfer zu inszenieren. Man rät ihnen, sich nicht so ernst zu nehmen, und delegitimiert ihre Aussagen mit dem Hinweis, sie wären gefühlsduselig. Genau das sind die subtilen Machtmechanismen, die Frauen* klein und leise halten. Genau das ist es, was Penny beschreibt. Also vielen Dank für diese großartige Demonstration! Doch jetzt reicht es langsam auch damit: Macht einfach mal Platz, Jungs*. Es geht nicht immer nur um euch!
zum Beitrag24.01.2016 , 13:26 Uhr
Sehr geehrter Herr Rapp,
kritische Lektüre und das Einfordern von Belegen sind immer zu begrüßen. In Bezug auf das ehrenamtliche Engagement in der Geflüchtetenhilfe hat eine Studie des BMI aus dem Jahr 2014 ("Strukturen und Motvie der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland") ergeben, dass in diesem Bereich überproportional viele Frauen tätig sind (72 % weiblich, 24 % männlich).
Nachzulesen auf :
http://www.fluechtlingshilfe-htk.de/uploads/infos/49.pdf (S. 15)
Herzliche Grüße
B. Sachs
zum Beitrag