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17.07.2025 , 07:48 Uhr
Das Beispiel "Femizid" illustriert ein weiteres Probem ganz gut: Frauen werden in Beziehungen massiv Gewalt ausgesetzt. Der Grund dafür ist aber nicht "weil sie Frauen sind". In den jeweilige Statistiken wird das klar, aber in der Öffentlichkeit nicht beachtet:
„Bei der Ausgestaltung der Fallgruppe Femizide sind zwei zentrale Herausforderungen zu beachten: Zum einen fehlt bislang eine bundeseinheitliche Definition von Femiziden, zum anderen ist auf Basis der PKS-Daten nur eine Annäherung an die tatsächliche Anzahl der als Femizide zu bezeichnenden Tötungen von Mädchen und Frauen möglich. Eine Erfassung von tatauslösenden Motiven erfolgt in der PKS nicht. Damit ist unklar, ob es sich bei den erfassten Fällen um geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten handelte. Tötungsdelikte an Frauen können also über die Daten der PKS nicht als Femizide im Sinne des allgemeinen Verständnisses ‚Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist‘ interpretiert werden.“,
Bundeskriminalamt(2024): Geschlechtspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten. Bundeslagebild 2023. Berlin, S. 36
zum Beitrag17.07.2025 , 07:42 Uhr
Die Aussagen zum "strateischen Essenzialismus" sind nicht korrekt. Was der Autor beschreibt, ist die Strategie der "Resignifizierung", die sowohl von der Linken, als auch von der Rechten eingesetzt wird, um Begriffe mit der jeweils eigenen, neuen, Bedeutung aufzuladen (nachzulesen bswp. bei Judith Butler oder Volker Weiß). Die genannten Beispiele stimmen: ursprüngliche negative konnotierte Worte werden positiv umgedeutet.
Allerdings wird dies auch bei Begriffen wie "Gerechtigkeit" vollzogen; nach Lesart der postmodernen Position ist "Gerechtigkeit" nicht mehr "Gleiche Rechte für alle Menschen unabhängig ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sexualität usw.", sondern: Unterschiedliche(!) Zugänge zum politischen System aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Sexualität usw.
"Strategischer Essenzialismus" hingegen beschreibt eine Strategie nach Spivak, essentialistische Konzepte strategisch(!) zu nutzen, obowohl die Position der Postmoderne diese fundamental ablehnt (Wahrheit als soziales Konstrukt). Beispiel: Geschlecht wird als soziales Konstrukt verstanden und ein Essenzialismus des Geschlechts geleugnet, im politischen Kampf soll nach Spivak Geschlecht aber, wenn weiter Essenz sein.
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