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23.06.2025 , 12:04 Uhr
Der Ideologiebegriff in diesem Interview ist äußerst problematisch. und sogar politisch riskant. Zmigrod verwendet „Ideologie“ primär im Sinne eines rigiden, moralisch absoluten Denkens – als wäre Ideologie vor allem ein psychologischer Defekt. Damit ignoriert sie völlig den ideologiekritischen Begriff, wie er etwa bei Marx, Adorno (den sie ja anscheinend gelesen hat) oder Gramsci entwickelt wurde: Ideologie ist dort kein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftlich wirksames Verhältnis, das Machtstrukturen verschleiert. Sie ist nicht nur am Rand zu finden, sondern durchzieht die ganze Gesellschaft. Auch die „Mitte“ ist nicht ideologiefrei.
Noch problematischer wird es, wenn Zmigrod linke und rechte Ideologien psychologisch gleichsetzt. Auch wenn sie betont, keine Hufeisentheorie zu vertreten, läuft ihre Argumentation genau darauf hinaus: Radikale Kapitalismuskritik und rassistische Weltbilder werden nur nach „kognitiver Rigidität“ bewertet. Ihre inhaltlichen Unterschiede spielen keine Rolle. Damit verwischt sie den Unterschied zwischen autoritärem und emanzipatorischem Denken. Das ist nicht nur wissenschaftlich fragwürdig, sondern auch politisch riskant
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