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22.04.2015 , 17:52 Uhr
Der Effekt wäre demnach, dass wir zur Deckung unseres Strombedarfes immer noch Kohlendioxid produzieren (durch die Verbrennung und den erhöhten Transport per Schiff von Gas bzw. Steinkohle). Vermutlich wird sich der C02-Ausstoß etwas senken. Der Strompreis wird jedoch steigen, denn Strom von Gasturbinen kostet derzeit ca. 10Ct/kWh und wird wie bereits erklärt nicht sinken. (Braunkohlestrom kostet derzeit ca. 3Ct/kWh) Bezahlen wird das jeder von uns! Natürlich inkl. der Steuern!
Hinzu kommt, dass in der Braunkohleindustrie Arbeitsplätze verloren gehen. Arbeitgeber können und müssen bei geringer Auslastung der Braunkohlekraftwerke Personalkosten sparen. Gleiches gilt für die Tagebaue, die werden weiterhin Braunkohle abbauen nur eben langsamer mit weniger Angestellten. Ein Dorf wird so jedenfalls nicht gerettet, es verzögert sich maximal die Abbaggerung. Wie viele Arbeitsplätze verloren gehen weiß ich nicht. Es müssen jedoch eine Menge sein. Wenn sich am 25.03.2015 spontan 4000 Menschen in Jänschwalde versammeln konnten und dennoch die 12 Braunkohleblöcke (deutschlandweit ca. 40 Blöcke) nicht heruntergefahren werden mussten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass noch weitere direkte betroffene Arbeitsplätze in der Lausitz existieren. Hinzukommen auch noch Zulieferer und Unternehmen die von der nicht geringen Gewerbesteuer und den damit verbunden staatlichen Investitionen in der Region profitieren.
zum Beitrag22.04.2015 , 17:52 Uhr
Welche Kutsche wurde durch den Staat verteuert als das Auto kam? Welche Musikkassette wurde durch staatlichen Einfluss teurer als die CD kam? Welche Zeitung/Printmedium wurde teurer als das Internet aufkam?
Der Strom/elektrische Arbeit wird an der Börse nicht wie Aktien verkauft. Viel mehr richtet sich der Preis für die kWh nach der Merit Order. Es wird der vorher rechnerisch ermittelte Wert des teuersten Kraftwerks, welches noch zur Strombedarfsdeckung benötigt wird, an alle ausgezahlt. Die Berechnung des Wertes erfolgt nach folgender Formel: Kosten=Brennstoffpreis/η+Zertifikatspreis∙spez.Emmisionsfaktor/η+var.Betriebskosten
Derzeit sind die Kosten für eine kWh bei Braunkohlekraftwerken geringer als bei Steinkohle- bzw. Gaskraftwerken. Das liegt an den niedrigeren Brennstoffpreisen. Wird nun der Summand mit den Zertifikaten soweit erhöht, dass der Vorteil der Brennstoffpreise für die Braunkohlekraftwerke egalisiert wird, rutschen diese in der Merit Order hinter die Steinkohle- und Gaskraftwerke. Der nun benötigte Strom wird daher aus Gas bzw. Steinkohle erzeugt. Dieser wird durch die neuen Zertifikate nicht billiger, sondern wird natürlich für den gleichen teuren Preis verkauft wie vor der Einführung der neuen Zertifikate. Eventuell wird er sogar noch teurer, da Gas und Steinkohle importiert werden müssen und so die Nachfrage auf dem Weltmarkt steigt. Des Weiteren sind auch diese Kraftwerke eventuell direkt von den neuen Zertifikaten betroffen. Da Braunkohle nun nicht mehr so intensiv abgebaut wird, aber trotzdem die Möglichkeit dafür immer noch gegeben sein muss (ähnlich wie bei Gaskraftwerken jetzt) wird der Brennstoffpreis von Braunkohle steigen. Was zu einer Steigerung der Kosten gemäß der o.a. Formel führt.
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