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29.03.2025 , 08:37 Uhr
Die Verklärung von Schmerz Schmerz hat nichts mit Genuss zu tun. Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers vor Schäden. Chronische Schmerzen hingegen haben diese Warnfunktion verloren. Dann dienen sie nicht mehr dem Schutz, sondern sind zur Dauerfolter geworden. Gegenwärtig betrifft das ca. 25 % der Bevölkerung. Geisler spricht über die Lust am Schmerz und betont, dass Schmerz auch positiv erfahren werden könne. Dabei verkennt sie, wie verletzend ihre Forschung auf jene wirkt, deren Alltag nicht aus gelegentlichem Mückenstich-Kratzen besteht, sondern aus Dauererfahrung von Leid. Das ist kein lustvoller, sondern ein entwürdigender Prozess. Er tötet Lebensfreude, isoliert, zerstört soziale Teilhabe und kann bis zur Suizidalität führen. Ihr Forschungsgebiet ästhetisiert Schmerz und macht ihn intellektuell „interessant“ – während tausende Menschen mit Schmerzmitteln, Operationen, Therapien und Verzweiflung ringen. Ein Plädoyer für die Anerkennung von Schmerz als Teil des Lebens kann schnell zur Verhöhnung derer werden, die ihn dauerhaft ertragen müssen. Was kommt als nächstes? Der Genuss an Gehörlosigkeit? Wie toll – ich habe nur ein Bein?
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